Rezension

Erschreckende digitale Welt

Die Rebellion der Maddie Freeman - Katie Kacvinsky

Die Rebellion der Maddie Freeman
von Katie Kacvinsky

Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen, das alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin für den nur das wahre Leben offline zählt. Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur. Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?

Zunächst einmal möchte ich auf das Cover eingehen, denn irgendwie finde ich nicht, dass das rosa/pink wirklich gut mit dem Titel "Die Rebellion der Maddie Freeman" und der Geschichte, die dahinter steckt harmoniert. Da gefällt mir das Cover der englischsprachigen Originalausgabe doch um Welten besser.
Ich kann mir vorstellen, dass alleine von dem Cover schon viele abgeschreckt werden, weil sie denken, dass dies ein typisches Mädchenbuch ist.
Naja genug zum Cover.
Ein Buch zu einer Welt zu lesen, die in Zukunft existieren könnte finde ich immer wieder sehr interessant. Und gerade die zukünftige Welt und Gesellschaft, wie sie in diesem Buch beschrieben steht finde ich unglaublich nah an der Wirklichkeit. So etwas könnte ich mir auch vorstellen, denn schließlich gibt es ja mittlerweile so unglaublich viele soziale Netzwerke, immer mehr wird über das Internet abgewickelt. Oft weiß man selber nicht, wer nun wirklich dahinter steckt. So viel Anonymität.
Ich bin mit einem besonderen Interesse an das Buch herangegangen, denn ich selber war schon facebook-süchtig. Es ist so unglaublich wenn ich jetzt zurückblicke. Aber wenn man erst einmal in diesen Strudel gerät, fällt es einem nicht leicht sich diesem zu widersetzen.
Mir hat die Story des Buches wirklich gefallen. Es klang für eine Zukunftsvision sehr realistisch wenn man die Umstände jetzt betrachtet. Es öffnet einem aber auch die Augen und man stellt sich selbt die Fragen: Lebt man fast nur noch online? Gibt es noch ein Leben im offline? Wie sieht es in meinem eigenen Leben aus? Muss ich wirklich über hunderte von Kontakten bei facebook und co verfügen? Wie viele dieser Personen kenne ich wirklich?
Klar ist es manchmal ganz nett sich im Netz zu verstellen, aber das richtige Leben sollte viel mehr geschätzt werden. Eine Lektion, die auch Maddie lernen muss.
Mir hat ihre rebellische Person sehr gut gefallen, genauso wie viele der anderen Figuren, die in dem Buch vorkommen. Z.B. ihre Mutter fand ich sehr sympathisch, unter anderem dehalb, weil sie noch richtige Bücher hatte, die sie an ihre Tochter weitergegeben hat.
Spätestens wenn Bücher aus Papier verboten werden sollten, wäre bei mir der Spaß vorbei. Ich könnte mir so eine Welt nicht vorstellen.
Ein schönes Buch mit vielen Höhen und Tiefen des Lebens in einer erschreckenden Welt, die ich mir nicht wirklich wünsche.