Rezension

Erschreckende Dystopie mit wichtiger Botschaft, aber auch Schwächen

Dry - Neal Shusterman, Jarrod Shusterman

Dry
von Neal Shusterman Jarrod Shusterman

~ Mit „Dry“ haben Neal und Jarrod Shusterman eine Dystopie geschrieben, die diesen Namen verdient hat. Die Autoren skizzieren in ihrem Buch ein leider gar nicht so weit hergeholtes, aber absolut erschreckendes Endzeitszenario: Eskalation, Kämpfe um jeden Schluck Wasser, durch verunreinigtes Wasser ausgelöste Infektionen, ausgestorbene Siedlungen und geplünderte Häuser. Die Botschaft ist klar: Schluss mit der Wasserverschwendung, Schluss mit der Verharmlosung des Klimawandels! Und: Schaden kann es sicher nicht, wenn wir uns auf Ernstfälle (egal welcher Art) vorbereiten und genug Konserven und Wasser einlagern. Eindrucksvoll beschäftigt sich die Geschichte mit dem Überleben, den Opfern, die wir bereit sind, dafür zu bringen, und mit der Frage nach moralisch richtigem Verhalten in Ausnahmesituationen. Trotzdem gibt es leider auch einige Logiklöcher und immer wieder fehlte mir Tiefe. Auch wenn der Schreibstil ästhetisch nicht umwerfend ist, so ist er doch flüssig und angenehm lesbar und somit perfekt für die jugendliche Zielgruppe und auch Lesemuffel geeignet. Mein Verhältnis zu den Figuren ist hingegen zwiegespalten: Teilweise sind sie gut ausgearbeitet und entwickeln sich weiter, teilweise sind sie aber auch sehr unsympathisch; insgesamt fehlten mir auch hier Tiefe und Einzigartigkeit. Vielleicht konnte ich deshalb nicht immer mit ihnen mitfühlen und mitfiebern? Nicht überzeugen konnten mich zudem das übertriebene, unrealistische Ende und die oft starren Geschlechterrollen, die in diesem Buch vermittelt werden. AutorInnen von Kinder- und Jugendliteratur müssen endlich lernen, sensibler mit diesem Thema umzugehen! Das Buch beginnt sehr stark, kann sein hohes Spannungslevel aber leider nicht durchgehend halten. Regelmäßig bricht der Spannungsbogen ein, kann jedoch durch gezielt gesetzte Cliffhanger und eine wendungsreiche Geschichte auch immer wieder neu aufgebaut werden. Wirklich begeistern konnte mich hingegen die Atmosphäre - das Chaos, von dem die Welt heimgesucht wird, ist auf jeder Seite spürbar. Beim Lesen stellt sich seitenweise ein großer Durst ein, man beginnt, Regen, Flüsse und Wasserflaschen mit anderen Augen zu sehen. Nie war man dankbarer, den Wasserhahn aufdrehen und ein paar Schlucke trinken zu können. ~

* Achtung! Die Rezension enthält Spoiler, vor denen aber im Text noch einmal gewarnt wird! *

Inhalt

Es ist so weit, die Katastrophe ist eingetreten: Aus Alyssas Wasserhahn kommt kein Tropfen Wasser mehr. Die Behörden bitten die Bewohner Kaliforniens, ruhig zu bleiben und versprechen baldige Hilfe. Doch diese kommt nicht. Schon am ersten Tag beginnt die dünne Schicht der Zivilisation zu bröckeln, als die Leute im Supermarkt um die letzten Wasserflaschen streiten, bereits am dritten Tag eskaliert die Lage. Es ist erschreckend, wie schnell das geht. Jeder scheint sich selbst der Nächste zu sein. Bald wird um jeden Schluck Wasser erbarmungslos gekämpft…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Verlag: FISCHER Sauerländer
Seitenzahl: 448
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präsens
Perspektive: mehrere weibliche und männliche Perspektiven
Kapitellänge: kurz bis mittel
Tiere im Buch: +/- Angeblich tötet eine der Figuren mit einem Luftdruckgewehr Tiere (hier ist nicht sicher, ob das den Tatsachen entspricht), Kelton redet zudem gerne über die Jagd und ist ein überzeugter Jäger. Dutzende Fische sterben, weil jemand ein Aquarium zerstört, die überlebenden haben auch keine guten Chancen; es werden Witze auf Kosten der toten Tiere gemacht, ein Hund wird bei der Flucht trotz Platz im Auto zurückgelassen, jemand trägt eine Kaninchenpfote als Glücksbringer am Schlüsselbund mit sich. Andererseits gibt die Familie auch dem Hund Wasser, als dieses knapp wird und behandelt ihn sehr gut. Es werden keine Tiere von den Hauptfiguren gequält oder getötet.

Warum dieses Buch?

Ich liebe Endzeitszenarien, verfolge besorgt die Auswirkungen des Klimawandels und mochte auch die „Scythe“-Reihe von Neal Shusterman gern. Das alles, das Thema der Geschichte und die Tatsache, dass der Autor das Buch gemeinsam mit seinem Sohn geschrieben hat, haben mich sofort neugierig gemacht!

Meine Meinung

Einstieg (♥)
 

"Der Wasserhahn in der Küche gibt sehr bizarre Geräusche von sich. Er keucht und hustet, als hätte er einen Asthmaanfall. Er gurgelt wie ein Ertrinkender, spuckt einmal und verstummt dann ganz." E-Book, Position 41

Ich hatte keinerlei Probleme, ins Buch zu finden. Im Gegenteil, die Geschichte beginnt im genau richtigen Tempo, lässt uns Zeit, die Protagonistin und ihre Familie kennenzulernen, und kommt dann immer mehr ins Rollen, als das Unglück seinen Lauf nimmt, und die Welt im Chaos versinkt. Sehr gelungener Anfang!

Schreibstil (+)

Der anschauliche Schreibstil des Vater-Sohn-Gespanns konnte mich auch dieses Mal überzeugen. Neal und Jarrod Shusterman schreiben sehr flüssig, einfach und angenehm, sodass das Buch nicht nur für das jugendliche Zielpublikum, sondern auch für Lesemuffel gut geeignet ist. Dabei kann das Buch sowohl in spannenden als auch in eher stillen, emotionalen Momenten glänzen, auch wenn einen die Sätze meist ästhetisch nicht umhauen und manchmal etwas unmotiviert aneinandergereiht wirken. Ich bin insgesamt zufrieden!

Inhalt, Themen, Botschaften & Ende (+/-)

„Irgendwas fühlt sich komisch an. Ich weiß nicht genau, was es ist, aber es hängt in der Luft wie ein Geruch. Es ist die Ungeduld der Menschen vor den Kassen. Fast wie mit einem Rammbock bahnen sich die Leute mit ihren Einkaufswagen einen Weg durch die Schlangen. Es herrscht eine Art primitive Ur-Feindlichkeit, nur verdeckt von einer dünnen Schicht aus vorstädtischer Höflichkeit, die langsam fadenscheinig wird.“ E-Book, Position 148

Den Aufbau des Buches und das Worldbuilding fand ich sehr gut gelungen. Neben Kapiteln aus vier verschiedenen Perspektiven gibt es zwischendurch immer wieder so genannte „Snapshots“, die kurz das Leben einer anderen Person beleuchten. Auf diese Weise erfahren wir wie Nachrichten-Moderatorinnen, LKW-Fahrer, die Wasser liefern, und die verweifelten Menschen in den Versorgungszentren die Katastrophe erleben und damit umgehen. So erhalten wir ein recht umfassendes Bild von der schrecklichen Lage, was ich sehr gelungen fand. Die vielen Perspektivwechsel haben mich nicht gestört – im Gegenteil, sie haben Tempo in die Geschichte gebracht. Positiv fand ich auch, dass dieses Mal keine kitschige Liebesgeschichte die Hauptstory in den Hintergrund gedrängt hat – denn das hatte ich zwischenzeitlich schon fast befürchtet.

Mit „Dry“ haben die beiden Autoren mit Sicherheit eine wendungsreiche, glaubwürdige Dystopie geschaffen, die diesen Namen verdient hat. Am erschreckendsten an der Katastrophe ist mit Sicherheit die Tatsache, dass diese gar nicht allzu weit hergeholt ist. Schon jetzt spüren wir die Folgen des Klimawandels, schon jetzt gibt es immer schlimmere Waldbrände, Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme. Und noch immer verschwenden wir Wasser, leben, als hätten wir es unbegrenzt zur Verfügung. Wasserknappheit wird noch Konflikte und Kriege auslösen, prophezeien Experten. In der Geschichte ist der Tap-Out bereits geschehen – und die Folgen sind verheerend. Denn ohne Nahrung kann der menschliche Körper immerhin mehrere Wochen leben, ohne Flüssigkeit jedoch nur ein paar Tage. Schnell bricht Panik aus, die Lage eskaliert, durch verunreinigtes Trinkwasser kommt es zu Infektionen und Krankheiten. Wertgegenstände werden in Autos und Häusern zurückgelassen, weil nur mehr eines zählt und sich schnell zum wertvollsten Gut überhaupt entwickelt: Wasser.

Die Botschaft der Geschichte scheint klar: Schluss mit der Wasserverschwendung! Und: Wir müssen endlich aufhören, den Klimawandel und seine schrecklichen Folgen zu verharmlosen und zu verdrängen! Wir müssen die Notbremse ziehen, bevor es zu spät ist! Und schaden kann es sicher nicht, wenn wir uns auf Ernstfälle (egal welcher Art) vorbereiten und genug Konserven und Wasser für einige Wochen einlagern. Immer wieder gibt es im Buch auch Situationen, in denen moralisch schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen. Unweigerlich fragt man sich irgendwann: Was hätte ich getan? Wie hätte ich gehandelt?

Nicht überzeugen konnte mich neben der immer wieder fehlenden Tiefe und einigen Logiklöchern, auf die ich gleich noch näher eingehen werde, das Ende.

*Achtung: Spoiler!*

Wie auch schon andere RezensentInnen geschrieben haben, ist das Ende nicht nur „Friede, Freude, Eierkuchen“, sondern da ist sogar noch Zuckerguss obendrauf. Ich fand das besonders bei einer Dystopie zu unrealistisch; mir war das eindeutig zu viel.

*Spoiler: Ende!*

ProtagonistInnen (+/-)

„‘Sie sagen, wir sollen ruhig bleiben‘, betont Alyssa.
‚Ja, das haben sie auch zu den Leuten auf der Titanic gesagt, als sie schon wussten, dass sie sinken wird.‘
Und er hat recht. Vom Standpunkt der Behörden aus sind ruhiggestellte Menschen, die still und leise sterben, viel einfacher zu händeln als wütende Menschen, die um ihr Leben kämpfen.“ E-Book, Position 1226

Man merkt, dass sich die Autoren Mühe gegeben haben, ihre Figuren eine Entwicklung durchmachen zu lassen. Alle Charaktere haben ihre Stärken und Schwächen und handeln moralisch nicht immer vollkommen einwandfrei – etwas anderes wäre in einer solchen Situation auch unrealistisch. Besonders ihr Verhalten in Ausnahmesituationen – wenn es um Leben und Tod ging – war für mich sehr spannend zu beobachten. Trotzdem hat mir auch hier oft Tiefe und Einzigartigkeit gefehlt; vielleicht fiel es mir deswegen stellenweise schwer, mit ihnen mitzufühlen und mitzufiebern. Zudem fand ich ihr Handeln leider nicht immer logisch und glaubwürdig. Ein Beispiel: Die Familie findet heraus, dass aus den Leitungen kein Wasser mehr kommt und weiß, dass es nun wichtig und schlau wäre, sich mit Wasser- und Essensvorräten einzudecken. Aber aus irgendeinem Grund beschließen sie, erst Stunden später einkaufen zu fahren und müssen dann um die letzten Flaschen kämpfen – obwohl es überhaupt keinen Grund gab, so lange zu warten!

Einige Figuren waren mir auch sehr unsympathisch, besonders der egoistische, feige Henry. Aber auch der Waffenfreak Kelton, der vor Ehrfurcht feuchte Augen bekommt, weil seine Waffe so schön glänzt, hat bei mir immer wieder Augenrollen und Gefühle der Hassliebe ausgelöst.

Figuren (+)

Die anderen Personen fand ich sehr gut gelungen, auch wenn sie nur kurze Auftritte im Buch hatten. Für Nebenfiguren waren sie wirklich erstaunlich gut ausgearbeitet und durften viele Facetten von sich zeigen. Das hat mir gefallen!

Spannung & Atmosphäre (+/-)

„Für eine Wasserkrise gibt es keine Radarbilder. Keine Sturmfluten, keine Trümmerfelder. Der Tap-Out ist so lautlos wie Krebs.“ E-Book, Position 319

Das Buch überzeugt mit einem sehr starken Beginn. Es lässt uns miterleben, wie unscheinbar alles beginnt, wie schnell die Lage aber immer weiter eskaliert. Leider kann die Geschichte ihr hohes Spannungslevel nicht bis zum Schluss halten, im Mittelteil gibt es einige Passagen, in denen der Spannungsbogen einbricht. Jedoch gelingt es den Autoren immer wieder, Spannung neu aufzubauen und die Neugier der LeserInnen mit vielen unerwarteten Wendungen, einer unvorhersehbaren Geschichte und so manchem geschickt platzierten Cliffhanger neu zu entfachen.

Wirklich begeistern konnte mich hingegen die Atmosphäre im Buch. Leere Wohnsiedlungen, aufgebrachte Menschenmengen, geplünderte Häuser - das Chaos, von dem die Welt heimgesucht wird, ist auf jeder Seite spürbar. Die vielen „Snapshots“ geben kurze Einblicke in die Welt verschiedener Figuren und vermitteln ein erschreckendes Gesamtbild. Das ist wirklich eine Dystopie, die sich so nennen darf! Beim Lesen stellt sich seitenweise ein großer Durst ein, man beginnt, Regen, Flüsse und Wasserflaschen mit anderen Augen zu sehen. Nie war es schöner, den Wasserhahn aufzudrehen und ein paar Schlucke Wasser zu trinken!

Feministischer Blickwinkel (+/-)

Hier gibt es einige Dinge, die mich gestört haben. Wütend und traurig hat mich beispielsweise gemacht, dass schon einem kleinen Jungen Genderstereotype eingetrichtert werden. Ihm wird eingeredet, dass ihm die Klempnerarbeit mehr im Blut liege als zum Beispiel seiner Schwester, weil er ja ein Mann ist. Es ist nämlich sehr wichtig, dass wir schon bei Kindern daran arbeiten, dass sie ein starres Männlichkeitsbild entwickeln – denn wo kämen wir sonst hin? In eine gleichberechtigte Welt, in der niemand in Schubladen gezwängt wird, sondern jede/r sein darf wie er ist? Pff, das wäre ja noch schöner!

Nach dem Tap-Out wird es durch den Ausnahmezustand viel besser, aber davor sprüht die Geschichte nur so vor veralteten, traditionellen Geschlechterrollen: die Mütter kochen, die Männer schrauben an den Autos herum, sind fürs Reparieren und Renovieren zuständig (auch wenn sie es nicht wirklich gut können), Kinder zeigen bereits erste Anfänge von „Machogehabe“, es gibt „Stutenbissigkeit“ unter Mädchen, Mütter neigen zu „Frustputzen“, die „Eroberung“ eines Mädchens wird mit der Jagd auf ein Reh verglichen, die Väter sind natürlich die, die alles bestimmen und „Machtwörter“ sprechen. Einmal werden sogar „männliche Geräusche“ in der Garage produziert. Wie die wohl klingen? Auch gegenderte Beschimpfungen gab es, allerdings nur wenige: Tussi und Hu+++sohn. Dennoch würde ich mir wünschen, dass solche Wörter keinen Einzug in Jugendbücher finden! Hier sehe ich eindeutig noch Verbesserungsbedarf. Besonders AutorInnen von Kinder- und Jugendliteratur müssen endlich lernen, sensibler mit Geschlechterrollen und -klischees umzugehen und auch die eigene Sozialisation zu hinterfragen!

Aber es gibt natürlich auch Aspekte, die man loben kann. Die Mutter von Alyssa ist Psychologin, die sportliche Alyssa spielt im Fußballteam der Schule und ihre Eltern sind überzeugt, dass sie einmal Anwältin wird. Beide Protagonistinnen sind stark, Jacqui bricht sicherlich mit Geschlechterklischees und auch Jungs dürfen weinen.

„‘Warum muss ich das machen?‘, zetert er.
‚Weil wir uns abwechseln‘, erinnere ich ihn, dann appelliere ich an sein männliches Ego. ‚Außerdem bist du ein Mann. Dir liegt Klempnerarbeit einfach mehr.‘“ E-Book, Position 784

Mein Fazit

Mit „Dry“ haben Neal und Jarrod Shusterman eine Dystopie geschrieben, die diesen Namen verdient hat. Die Autoren skizzieren in ihrem Buch ein leider gar nicht so weit hergeholtes, aber absolut erschreckendes Endzeitszenario: Eskalation, Kämpfe um jeden Schluck Wasser, durch verunreinigtes Wasser ausgelöste Infektionen, ausgestorbene Siedlungen und geplünderte Häuser. Die Botschaft ist klar: Schluss mit der Wasserverschwendung, Schluss mit der Verharmlosung des Klimawandels! Und: Schaden kann es sicher nicht, wenn wir uns auf Ernstfälle (egal welcher Art) vorbereiten und genug Konserven und Wasser einlagern. Eindrucksvoll beschäftigt sich die Geschichte mit dem Überleben, den Opfern, die wir bereit sind, dafür zu bringen, und mit der Frage nach moralisch richtigem Verhalten in Ausnahmesituationen. Trotzdem gibt es leider auch einige Logiklöcher und immer wieder fehlte mir Tiefe. Auch wenn der Schreibstil ästhetisch nicht umwerfend ist, so ist er doch flüssig und angenehm lesbar und somit perfekt für die jugendliche Zielgruppe und auch Lesemuffel geeignet. Mein Verhältnis zu den Figuren ist hingegen zwiegespalten: Teilweise sind sie gut ausgearbeitet und entwickeln sich weiter, teilweise sind sie aber auch sehr unsympathisch; insgesamt fehlten mir auch hier Tiefe und Einzigartigkeit. Vielleicht konnte ich deshalb nicht immer mit ihnen mitfühlen und mitfiebern? Nicht überzeugen konnten mich zudem das übertriebene, unrealistische Ende und die oft starren Geschlechterrollen, die in diesem Buch vermittelt werden. AutorInnen von Kinder- und Jugendliteratur müssen endlich lernen, sensibler mit diesem Thema umzugehen! Das Buch beginnt sehr stark, kann sein hohes Spannungslevel aber leider nicht durchgehend halten. Regelmäßig bricht der Spannungsbogen ein, kann jedoch durch gezielt gesetzte Cliffhanger und eine wendungsreiche Geschichte auch immer wieder neu aufgebaut werden. Wirklich begeistern konnte mich hingegen die Atmosphäre - das Chaos, von dem die Welt heimgesucht wird, ist auf jeder Seite spürbar. Beim Lesen stellt sich seitenweise ein großer Durst ein, man beginnt, Regen, Flüsse und Wasserflaschen mit anderen Augen zu sehen. Nie war man dankbarer, den Wasserhahn aufdrehen  und ein paar Schlucke trinken zu können.

Bewertung

Idee, Themen, Botschaft: 5 Sterne ♥
Umsetzung: 3,5 Sterne
Worldbuilding: 4,5 Sterne
Einstieg: 5 Sterne ♥
Schreibstil: 4 Sterne
ProtagonistInnen: 3 Sterne
Figuren: 4 Sterne
Spannung: 3 Sterne
Atmosphäre: 5 Sterne ♥
Ende / Auflösung: 2 Sterne
Emotionale Involviertheit: 3,5 Sterne
Feministischer Blickwinkel: +/-

Insgesamt:

❀❀❀,5 Lilien

Dieses Buch bekommt von mir insgesamt dreieinhalb Lilien!