Rezension

Erschütternd authentisches Psychogramm!

Sandbergs Liebe - Jan Drees

Sandbergs Liebe
von Jan Drees

Bewertet mit 5 Sternen

Eindrücklich und düster ! Erschütternd authentisches Psychogramm!

 

Inhalt:

„Kristian Sandberg, ein junger Geisteswissenschaftler, schafft den ersehnten Berufseinstieg als Mitarbeiter einer Literaturagentur. Das vereinbarte Gehalt stimmt, die Aufstiegschancen sind gut, auf die Arbeit freut er sich. Sämtliche Zeichen stehen auf Aufschwung. Doch Sandberg ist einsam. Sein Traum von der großen Liebe blieb bislang unerfüllt, in langen Nächten kippt seine Verlorenheit ins Bodenlose. Mensch seiner Zeit, nutzt er Dating-Apps, getrieben von der Hoffnung, endlich jener Frau zu begegnen, die ihn glücklich macht und beschützt.

Eines Abends sitzt er auf der Außenterrasse eines Hamburger Cafés und hat einen Match. Wenig später trifft er sich mit der charmanten Zahnärztin Kalina. Eine romantische Beziehung beginnt, deren sexuelle Intensität und zärtliches Miteinander Sandberg wähnen lassen, in Kalina tatsächlich die Frau seines Lebens gefunden zu haben.

Innerhalb weniger Wochen jedoch gerät er in emotionale Abhängigkeit zu seiner ›gefährlichen Geliebten‹, während er selbst alles nur Erdenkliche tut, um ihr seine Liebe zu beweisen. Fast unmerklich scheint diese ihm den sprichwörtlichen Boden unter den Füßen wegzuziehen. Die anfänglich euphorisch erlebte Beziehung entpuppt sich als Höllenfahrt in die Abgründe eines emotionalen Missbrauchs.

„Sandbergs Liebe“ spürt den perfiden Manipulationsstrategien nach, mit denen emotionale Gewalt ihre Wirkungskraft entfaltet. Der Roman, ausgehend von einer persönlichen Erfahrung, führt in beinahe protokollarischer Genauigkeit und mit großer psychologischer Kenntnis vor Augen, wie Manipulation das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung zerstören und infolgedessen die Psyche eines Menschen in ihren Grundfesten erschüttern kann.“ (Klappentext)

 

Meine Meinung:

Der Schreibstil Drees´ spricht mich an, weil er fast „dokumentarisch“, aber dennoch zutiefst ergreifend jene Mechanismen beschreibt, die Sandberg immer tiefer in die emotionale Abhängigkeit drängen. Stets fragt sich der Leser, ob Sandberg überreagiert und zu empfindlich ist, oder ob Kalina wirklich die perfide „Spielerin“ ist, die nicht aus ihrer Haut kann, aber manipulativ jeden weiteren Schritt setzt, um Sandberg in ihre Fänge zu ziehen.

Ich fand den Roman äußerst eindringlich und spannend – er ist düster, voller Abgründe und gerade deshalb so gut.

Fazit:

Absolut lesenswert! Ein geniales Psychogramm!