Rezension

Erschütternd und traurig

Der fürsorgliche Mr Cave -

Der fürsorgliche Mr Cave
von Matt Haig

Bewertet mit 5 Sternen

Mr Cave hat seinen Sohn Reuben bei einem Unfall verloren und glaubt, seine Liebe sei verflucht. Ihm bleibt nun nur noch seine Tochter Bryony, ein talentiertes, gebildetes Mädchen, das zu einer wunderschönen jungen Frau heranwächst. Aus Angst davor, dass jemand Bryony etwas antun könnte, entwickelt Mr Cave sich allmählich zu einem Tyrannen, der seiner Tochter keine Luft zum Atmen lässt – mit schwerwiegenden Folgen.

Das wunderschöne Cover sieht live noch besser aus und auch das Innere des Einbands ist schön gestaltet.
Die Umsetzung der Geschichte ist ganz gut gelungen, man kann Mr Cave nach und nach in seinen Wahnsinn abdriften sehen.
Der Schreibtisch ist ganz typisch für Matt Haig. Er lässt sich leicht lesen, wirkt an vielen Stellen allerdings ziemlich verschnörkelt und bedient sich einiger Metaphern, die sich mir nicht vollständig erschlossen haben.
Die Figuren in dem Buch sind ganz interessant gemacht und weisen recht spezielle Eigenheiten auf. Mr Cave empfand ich allerdings meist als sehr versnobt und es tut weh, dass er Reuben so offen weniger geliebt hat als Bryony. Was mir nicht gefällt, ist Bryonys ständiger Vergleich mit "Nazis" und "Faschisten". Passt zur modernen Welt, ist aber eine ziemliche Verharmlosung der Bezeichnungen.
Ein wenig schade fand ich, dass einige Aspekte doch sehr vorhersehbar waren und ziemlich viel "Mystik" in das Buch hineingeflossen ist.

Insgesamt ist es aber ein durchaus lesenswertes Buch, das mit der Psyche des Menschen spielt und für das ein oder andere Elternteil sehr lehrreich sein könnte.