Rezension

Erschütternde Familientragödie vor wunderschöner Kulisse

Carls Verzweiflung - Gregor Bähr

Carls Verzweiflung
von Gregor Bähr

Bewertet mit 4 Sternen

Als der Unternehmer Carl von einer Geschäftsreise zurückkommt, empfängt ihn eine Tochter Sarah aus erster Ehe in der Diele und verkündet ihm, dass Leonie, seine Frau, sich das Leben genommen hat, die Polizei sei gerade da. Ungläubig eilt Carl die Treppe hinauf, stürzt schwer und verpasst dadurch sogar Leonies Beerdigung. Er verfällt in Depressionen, muss Tabletten nehmen. Da entschließt er sich, nach Capri zu reisen, dem Ort, an dem er mit Leonie glücklich war. Überall vermeint er, sie zu sehen und beginnt an ihrem Tod zu zweifeln, den zu realisieren ihm ohne Beerdigung schwer fiel, zumal auch ein Abschiedsbrief fehlte.

Ist sie vielleicht noch am Leben?

Der Autor verblüfft uns mit einer Vielzahl von überraschenden Wendungen, hält den Spannungsbogen hoch. In den einzelnen Abschnitten zeigt er das Geschehen aus verschiedenen

Blickwinkeln. Carl, Sarah und sogar Leonie zeigen ihre Sichtweise des Geschehens.Nur Carls erste Frau Zita mit ihrem Hass kommt nur indirekt zu Wort.

Die Geschichte ist sehr vielschichtig, nach und nach kommen Ereignisse aus der Vergangenheit ans Licht, die das Geschehen maßgeblich beeinflussen.

Der starke Kontrast zwischen der wunderbaren Landschaft Capris, die eindrucksvoll geschildert wird und dem tragischen Geschehen verleiht dem Roman einen ganz besonderen Reiz.

Ein lesenswerter Roman, fesselnd und emotional berührend..