Rezension

Erst etwas depressiv, dann spannend...

Sterblich - vollständige Lesung - Thomas Enger

Sterblich - vollständige Lesung
von Thomas Enger

Bewertet mit 4 Sternen

"Sterblich" von Thomas Enger ist das erste von aktuell drei Büchern der "Henning Juul" - Reihe. Es erschien bereits 2010 und es folgten 2011 "Vergiftet" und im Jahr 2013 "Verleumdet".

Wie die Titel schon vermuten lassen, handelt es sich nicht gerade um humorige Gute-Laune-Bücher. "Sterblich" ist eher ein typischer, etwas depressiv angehauchter nordischer Krimi.

Die Stimme des Sprechers Matthias Brandt bringt die Stimmung, die Thomas Enger beschreibt, auch gleich bestens rüber. Wir lernen erst einmal Henning Juul, die Hauptperson kennen und seine Gemütslage zog mich erst mal so richtig runter. Er hat bei einem Wohnungsbrand seinen 6-jährigen Sohn verloren und kehrt nun nach 2 Jahren Auszeit wieder zu seiner Arbeit als Journalist zurück.
Wenn man die düstere Einleitung hinter sich gebracht hat, nimmt die Geschichte schnell an Fahrt auf und wird spannend. Henning wird gleich am ersten Arbeitstag zu einer Pressekonferenz geschickt, die sich um einen schauerlichen Mordfall dreht: eine Studentin wurde brutal gefoltert und ermordet.
Schnell hat die Polizei einen Schuldigen gefunden, doch Henning mag nicht daran glauben. Sein Gefühl sagt ihm, dass die Beamten falsch liegen und er fängt selbst an, zu ermitteln. Er aktiviert alte Kontakte und recherchiert im Umfeld des toten Mädchens. Bald kommt er einer Sache auf die Spur, die sehr viel komplizierter ist, als zunächst angenommen. Und leider gerät auch er selbst in tödliche Bedrängnis.

Der Schreibstil von Thomas Enger ist sehr angenehm, er findet die richtigen Worte, beschreibt Situationen eindrucksvoll. Überraschende Wendungen und ein gut durchdachter Plot sorgen für Spannung bis zum Ende der Geschichte. An den Protagonisten Henning muss man sich vielleicht erst etwas gewöhnen, aber wenn man seine Hintergründe kennt, dann wächst die Sympathie zu ihm.

Fazit: Ein gelungener Serienauftakt, zunächst etwas depressiv, aber dann durchaus spannend und mitreißend.