Rezension

Erst faszinierend und beklemmend. Dann langatmig und nicht mehr überzeugend.

Kein Entkommen - Still Missing -

Kein Entkommen - Still Missing
von Chevy Stevens

Bewertet mit 3 Sternen

Der Teil um die Entführung ist 5 Sterne wert. Danach zieht es sich aber und wird anstrengend.

Gerade ist Chevy Stevens neuer Thriller „Tief in den Wäldern“ erschienen. Da mir die Autorin bis dato kein Begriff war, habe ich mir erst mal angeschaut, was sie bisher so geschrieben hat. Dabei bin ich auf „Kein Entkommen - Still Missing“ aus dem Jahr 2011 gestoßen. Der Klappentext hat mich direkt angezogen.

Darum geht’s: Die Maklerin Annie wird entführt. Am hellichten Tag. Bi einer Hausbesichtigung. Von einem vermeintlichen Interessenten. Ihr Peiniger verschleppt sie in eine Blockhütte in den bewaldeten Bergen Kanadas. Dort übt er monatelang absolute Kontrolle über Annie aus.

Zunächst wird Annies Martyrium beschrieben – ihr Leben mit dem Psycho. Das ist fesselnd, beklemmend und sehr emotional. Da Annie ihrer Therapeutin aber aus der Retrospektive von den Ereignissen erzählt weiß man, dass die Geschichte hier noch lange nicht endet. Auf dem Höhepunkt der Ereignisse geht es weiter mit der Nachbearbeitung. Annie ist zwar wieder frei, aber leidet nachhaltig unter den Geschehnissen. Und natürlich muss noch geklärt werden, wer und was hinter der Entführung steckt.

„Still Missing“ hätte ein Highlight werden können – wenn die Autorin sich beim Plot ganz auf die Entführung konzentriert hätte. Dieser Teil des Buches ist 5 Sterne wert. Dann kommt aber ein Break. Die Weiterführung der Handlung ist zunächst auch noch interessant. Dann zieht es sich aber zunehmend bis zum bitteren Ende. Zur Auflösung kann ich nur sagen, dass ich mir die irgendwie ganz anders vorgestellt hätte. Dieses Buch hat unterschiedliche Phasen, die für mich nicht stimmig zusammenpassen.

Fazit: Chevy Stevens ist die kanadische Crime-Queen. „Still Missing“ ist eher ein Psycho- als ein Spannungs-Thriller. Emotionen und Gedanken der Protagonistin Annie stehen im Mittelpunkt. Das Entführungsszenario ist ein Albtraum- aber so faszinierend beschrieben. Darüber hinaus baut die Story dann irgendwie ab, wird langatmig und konnte mich nicht mehr überzeugen konnte.