Rezension

Erstaunlich anders, unerwartet spannend, eine Überraschung !!

Gone Cat - Die stumme Zeugin - Sam Gasson

Gone Cat - Die stumme Zeugin
von Sam Gasson

Klappentext:
"Jim Glew ist Privatdetekiv, doch sein Herzleiden zwang ihn in den vorzeitigen Ruhestand. Sein elfjähriger Sohn Bruno ist begeisterter Fan von TV-Krimis – für ihn lauert das Verbrechen überall. Er liebt nur eins mehr als Detektiv zu spielen, und das ist seine Katze Mildred. Nur zu gern würde er die Welt einmal aus ihrer Perspektive sehen. Daher bindet er Mildred ein Kamera-Halsband um, ein Halsband, das plötzlich von größter Wichtigkeit ist. Denn als die Nachbarin Poppy Rutter brutal ermordet wird, findet die Polizei blutige Pfotenabdrücke am Tatort. Aber wo ist Mildred mit ihrer Kamera?"

Meine Meinung:
Das Cover ist ansprechend gestaltet worden, ich finde es vor allem interessant, weil es einen sehr starken inhaltlichen Bezug zum Buch hat. Man könnte meinen, es sei einfach weiß und man hätte ein paar schwarze Striche hineingemalt. Der Hintergrund sieht für mich, nachdem ich das Buch gelesen habe, aber eher aus wie eine etwas verpixelte Aufnahme, die Striche am Rande, sind eindeutig die Schnurrbarthaare einer Katze. Der Titel setzt sich gut vom Hintergrund ab.

Anfangs habe ich wirklich gezweifelt, ob es eine gute Idee sei, dieses Buch zu lesen, vor allem da es durch den ähnlich klingenden Titel mit "Gone Girl" verglichen wurde. Ich habe es trotzdem gewagt und wieder einmal einem Autor, den ich zuvor nicht kannte, eine Chance gegeben. Wie sich im Nachhinein nun herausstellt, hat er völlig begründet diese Chance bekommen. Zunächst einmal finde ich es wirklich klasse, dass dieses Buch als Kriminalroman betitelt ist und genau das Genre meiner Meinung nach auch passend ist. In der letzten Zeit habe ich da seltsame Erfahrungen machen müssen, was die Genreauswahl anging.
Die Handlung wird aus Sicht der dritten Person erzählt, für meinen Geschmack wäre es auch spannend gewesen die Ich-Perspektive aus Sicht von einem der Protagonisten zu wählen. Aber auch so Sam Gasson schafft es nach und nach, aber konstant eine sehr spannende Grundatmosphäre zu schaffen. Er hat mich beim Lesen immer wieder rätseln lassen, nie war ich mir sicher, ob ich die richtige Person verdächtige und sehr häufige Wendungen in der Handlung erschweren es dem Leser zusätzlich, selbst den Täter zu erkennen. Das hat mir äußerst gut gefallen, ich liebe Bücher, die es einem schwermachen und nicht so schnell durchschaubar sind. Besonders hervorheben möchte ich die bildliche Schreibweise, des Autors, die auch darin besteht durch viele Adjektive Situationen, Menschen und Gefühle ungemein detailliert zu beschreiben. In dieser Form, wie bei Sam Gasson, hatte ich es bisher noch nicht erlebt. Es hat mir aber wirklich gut gefallen.
Auch die Gestaltung der Charaktere hat mir zugesagt. Wir begleiten als Leser vor allem Bruno durch sein Leben. Er ist ein sehr neugieriger, eifriger und völlig angstloser kleiner Junge, der es liebt, Dingen auf die Spur zu kommen und damit seinem Vater Jim, der einst Privatdetektiv war, nacheifert. An mancher Stelle war es mir schon ein bisschen zu arglos, wie auch seine Eltern mit Brunos erster Leidenschaft umgehen. Er schnüffelt nämlich recht viel in anderer Leute Leben herum. Er ist aber auch schwer aufzuhalten. Auch seine Eltern Jim und Helen waren mir recht sympathisch und so fiel es mir nicht schwer mich auf sie einzulassen.
Alle weiteren Charaktere sind ebenfalls sehr vielseitig und interessant gestaltet worden.
Ich gebe vier von fünf Funkelchen