Rezension

erste Dystopie

Ugly - Pretty - Special 01 - Verlier nicht dein Gesicht - Scott Westerfeld

Ugly - Pretty - Special 01 - Verlier nicht dein Gesicht
von Scott Westerfeld

Am Anfang habe ich mich ziemlich schwer getan mit diesem Buch. Es hat seine Zeit gedauert, bis ich Tallys zunächst seltsames, oberflächliches Verhalten akzeptieren konnte und mich in diese andere, in der Zukunft liegende Welt hineinfühlen konnte. Doch dann wuchs meine Begeisterung auch mit jeder Seite. 
Der Unterschied zwischen Tally und Shay ist so groß und man fragt sich von Zeit zu Zeit, ob sie auch Freunde geworden wären, wenn sie nicht beide vorher so einsam gewesen wären. Vermutlich nicht, denn Tally wartet ja nur darauf, dass sie endlich "hübsch gemacht" wird und wieder zu ihrem besten Freund Peris kann, der drei Monate älter als sie selbst ist.
Statt dessen aber rebelliert sie zunächst gezwungenermaßen und flieht nach Smoke, einer Stadt in der Wildnis.
Es entwickelt sich eine kleine Liebesgeschichte zwischen David und Tally, ganz zum Leidwesen von Shay, doch am Ende des Buches bleibt alles offen und auch die Frage, ob David mit Tallys Geständnis leben kann, bleibt ungeklärt. Für mich ist das ein guter Grund, die Fortsetzung zu lesen!
Im großen und ganzen finde ich den Schreibstil sehr leicht und flüssig zu lesen. Zwischendurch gibt es immer wieder Beschreibungen von Apparaturen dieser in der Zukunft liegenden Welt, die teilweise etwas schwer zu verstehen waren, doch die Grundfunktionen waren klar zu verstehen.
Bereits am Anfang der Geschichte - sogar mit dem ersten Satz - ist klar, dass Tally möglicherweise etwas anders ist, als sie es eigentlich sein sollte. Sie spielt Streiche wo sie kann, wie es für die sogenannten Uglies im letzten Jahr üblich ist und findet in Shay eine Verbündete, mit der ihre Streiche noch größer werden. Doch erst, als Smoke zerstört ist und das Leben ihrer neu gewonnen Freunde in Gefahr zu sein scheint, läuft sie zur Hochform auf. Ihr Charakter macht in dem Buch eine starke Entwicklung durch, auch durch David, der ihr die Schattenseiten des Hübsch seins zeigt.
Für mich ist das Buch möglicherweise mein Monatshighlight im November - das kann ich jetzt noch nicht genau sagen, aber es sieht gut aus im Moment. Die Art, wie es geschrieben ist ist fantastisch und man kommt ordentlich zum Nachdenken über die ganze dargestellte Thematik. Am Anfang scheint das ganze nämlich durchaus plausibel zu sein, doch je mehr man erfährt, desto grausamer wird der Gedanke, so leben zu müssen. 
Alles in allem finde ich die Idee toll und genau dieses Buch hat mich beschließen lassen, dass ich mehr von dieser Art lesen muss! Es gibt also 5 von 5 Herzen, da mich das Buch einfach überzeugt hat.