Rezension

Erste Hilfe gegen Langeweile - Super Roman!

Arztroman - Kristof Magnusson

Arztroman
von Kristof Magnusson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Erste Hilfe für Patienten oder doch fürs Privatleben? Ein Roman über den Arbeitsalltag einer Notärztin und deren chaotisches Familienleben

INHALT:
Anita Cornelius ist Notärztin in einem Berliner Krankenhaus. Seit einiger Zeit lebt sie getrennt von ihrem Mann Adrian, der wieder eine neue Frau gefunden hat, bei der er auch untergekommen ist. Anitas Sohn wohnt bei seinem Vater und dessen neuer Lebensgefährtin Heidi, was der Mutter doch einige Male zu schaffen macht.
Langsam aber sicher beginnt sich Anita in Rio zu verlieben, doch dann tauchen Komplikationen auf...funktioniert die Patchworkfamilie wirklich?

COVER:
Das Cover ist nicht besonders spektakulär gestaltet, eher etwas dezent und zurückhaltend. Es hat mir bei diesem Buch am Wenigsten gefallen. Da ich aber keine "Cover-Käuferin" bin, fällt es nicht so stark ins Gewicht. Jedoch finde ich, dass das Cover das Buch unter Wert verkauft.

KAPITEL:
Die Kapitel haben eine angenehme Länge, man kann flüssig lesen.

SPRACHE, SCHREIBSTIL, WORTSCHATZ:
Der sprachliche Stil des Autors ist wunderbar. Nicht zu nüchter und informativ aber auch nicht zu satirisch. Der Schreibstil ermöglicht einen guten Lesefluss und ich musste an einigen Stellen im Buch schmunzeln und lachen, da der Autor einige amüsante Ausdrücke verwendet, die den Leser erheitern. Die Anzahl an medizinischen Fachausdrücken ist in Ordnung und auch wenn man sie nicht alle versteht, kann man der Geschichte folgen.

SPANNUNGSAUFBAU, ENDE:
Der Spannungsbogen in diesem Buch wird beinahe immer konstant aufrechterhalten. Durch die verschiedenen Notarzteinsätze kommt beim Leser nie Langeweile auf. Sehr gut finde ich auch, dass hier nichts überdramatisiert wurde. Das Ende finde ich in Ordnung und es hat mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurückgelassen. Das lachende, weil die Geschichte einfach abgerundet war, das weinende, weil ich die Geschichte nicht loslassen wollte.

CHARAKTERE:
Die Charaktere in "Arztroman" habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sei es Anita die Notärztin, ihren Ex-Mann Adrian oder den homosexuellen Rettungsassistenten.. Ich mochte sogar Heidi. auch wenn sie eigentlich eine falsche Schlange ist.Am Ende war ich wirklich traurig, die Figuren ziehen lassen zu müssen.
Was ich auch noch positiv anmerken möchte ist, dass es in diesem Roman nicht um Halbgötter in Weiß geht, sondern um Ärzte, die ein normales Leben führen und bei denen es auch einmal Probleme gibt.

SCHLUSSFAZIT:
Das Buch hat mir wirklich ausgezeichnet gefallen. Die Figuren habe ich sofort ins Herz geschlossen, die Geschichte war rund..es hat einfach alles gepasst. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und der Autor hat mich zu hoffen gewagt, dass es in der Literatur- und Filmwelt nicht nur "Artztgötter" gibt, die ein perfektes Leben führen und jedes Leben retten.
Insgesamt ein wirklich sehr gutes Buch.