Rezension

Erwachsenen Version des Kinderbuchs

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald -

Wendy & Peter. Verloren im Nimmerwald
von Aiden Thomas

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wendy hat vor 5 Jahren ihre Brüder verloren. Ein mysteriöser Vorfall, der nie aufgeklärt werden konnte, da ihre Erinnerung verschwunden ist. Irgendwie hat Wendy sich mit ihrem Leben arrangiert, auch wenn ihre Vergangenheit sie nie richtig losgelassen hat. Eines Tages fällt ihr ein Junge vors Auto. Überraschenderweise ist es ihr Peter, Peter Pan. Der Junge aus den Geschichten, die sie ihren kleinen Brüdern und anderen Kindern erzählt hat, so wie schon ihre Mutter vor ihr. Ehe Wendy weiß wie ihr geschieht, jagt sie schon mit Peter seinen Schatten und versucht eine Menge verlorener Kinder zu retten und auch ihre Brüder…

Ich habe für die Lektüre des Buches ungewöhnlich lange gebraucht. Das liegt daran, dass ich den Beginn des Buches schwierig, irgendwie sperrig fand. Ich habe keinen richtigen Zugang zu dem Buch gefunden. Ich wurde insbesondere mit Wendy nicht richtig warm und auch nach der Lektüre des Buches ist sie für mich leider irgendwie blass und eindimensional geblieben, auch wenn das letzte Viertel des Buches viel wieder gut gemacht hat. Dort wandelt sie sich und zeigt endlich ein bisschen Stärke. Peter war mir anfangs ein bisschen anstrengend überdreht, die Figur war aber insgesamt stimmig und hat mich wirklich berührt. Die übrigen Charaktere bleiben sehr im Hintergrund. Wendys Mutter hat mich tatsächlich am meisten bewegt, aber im Grunde spielen die Nebencharaktere kaum eine echte Rolle für die Geschichte, was ich ein bisschen schade fand.

Das Buch wandelt die eigentlich bezaubernde Kindergeschichte über Peter Pan, Wendy, John, Michael und auch Peters lebendigen Schatten ab in etwas überraschend Düsteres. Die Geschichte ist an vielen Stellen für mich richtig gruselig und nimmt zum Ende nochmals eine heftige Wendung. Ich kann auch nach einiger Zeit des Sacken lassen und Nachdenkens nicht wirklich sagen, ob mich die Idee verstört oder verzaubert. In jedem Fall ist es eine durchaus kreative und spannende Geschichte, die eine Erwachsenenversion des üblichen Peter Pans darstellt.