Rezension

Erwählte Heldin in der Jugend, PTBS als Erwachsene

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung -

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung
von Veronica Roth

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe festgestellt, dass der Klappentext auf dem Buch viel, viel mehr verrät als die Beschreibung auf der Verlagsseite. Dabei bezieht er sich schon auf die ersten zweihundert Seiten des Buches, was für meinen Geschmack eben zu viel ist. Ich habe den Text auf dem Umschlag tatsächlich erst nach diesen zweihundert Seiten gelesen, sodass mich die Entwicklungen im Buch sehr überrascht haben. Auch wenn ich in dem Moment nicht sehr begeistert war, hat es mir danach immer besser gefallen!

Es geht um Sloane, Matt und ihre drei Freunde, die als Jugendliche die böse Bedrohung in ihrer Welt besiegt haben. Das ist schon zehn Jahre her, aber natürlich sind sie immer noch ziemlich berühmt. Doch gerade Sloane konnte die furchtbare Zeit nicht vergessen und hat immer noch Probleme dabei, ihr Leben zu leben. Und dann wird ihr schlimmster Albtraum wahr: Der Kampf ist noch nicht vorbei!

Das Buch fühlt sich schon ein bisschen so an wie die Spin-Offs, die es nach manchen Jugendbüchern gibt, aber man merkt trotzdem, dass ihre Mission in der Jugend nicht genug Tiefe dafür hat, also es ist auf jeden Fall noch einiges offen für dieses neue Abenteuer. Und diesmal ist es auch kein Jugendbuch mehr, sondern fühlt sich manchmal etwas mehr an wie eine Geschichte über Veteranen.

Sloane leidet an einer PTBS, sie hat Albträume, Wutausbrüche, Panikattacken. Sie ist seit Jahren mit ihrem Co-Erwählten Matt zusammen, der der wahre Held der fünf Helden ist und tatsächlich sieht er etwas Gutes in ihr, das sie selbst nicht an sich erkennen kann. Jedenfalls kann man ihr auf jeden Fall nicht vorwerfen, eine blasse, austauschbare Protagonistin ohne Charakter zu sein. Man begleitet sie durch diese neue Herausforderung und es ist mehr als nur der Feind, den man besiegen muss. Es sind die Regierung, die ihre Kräfte ausnutzen möchte, obwohl sie ihren Kampf bereits hinter sich haben und genug leiden mussten, die Menschen, die sie entweder hassen oder lieben, aber auch die Schwierigkeiten des alltäglichen Lebens.

Die Geschichte der früheren Jugendhelden hat mir wirklich gut gefallen, auch wenn sie sich doch ziemlich anders entwickelt hat als zunächst erwartet. Ich mochte den Aufbau der Geschichte mit den Artikeln und Akten zwischen den Kapiteln. Man erfährt erst nach und nach, was die Erwählten in ihrer Jugend erlebt haben und was für Magie es gibt. Das Ende konnte mich nicht so ganz überzeugen, aber ich bin gespannt, wie die Fortsetzung da anknüpft.

Fazit
Insgesamt hat mir "Die Erwählten - Tödliche Bestimmung" hat mir wirklich sehr gut gefallen, ich mochte die Protagonistin, die noch immer an der Vergangenheit leidet, und auch die magische Geschichte fand ich wirklich sehr spannend!