Rezension

Erwartet keinen typischen Krimi

Zwischen zwei Nächten - Edith Kneifl

Zwischen zwei Nächten
von Edith Kneifl

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ann-Marie kommt nach dem Tod ihrer „besten Freundin“ Anna in ihre alte Heimat Wien gereist. Umgebracht haben soll sie sich. Ann-Marie kann das nicht glauben, denn noch vor einigen Monaten haben Anna und Ann-Marie beschlossen gemeinsam ein neues Leben in New York zu beginnen. . .

Das Buch verfügt nicht über einzelne Kapitel, aber jeder Abschnitt des Buches wechselt zwischen der gegenwärtigen Perspektive und dem Geschehen des letzten Besuches von Ann-Marie bei Anna vor zwei Monaten. Der gesamte Plot ähnelt dabei weniger einem Krimi als einer Psychoanalyse Annas, die unter starken Depressionen und ihrem fetten, geldgeilen Ehemann leidet.

Die Lösung des „Falls“ erahnt man bereits ab der Hälfte, wird aber auch am Ende nicht direkt ausgesprochen. Auf Grund der Umschreibungen der letzten Sätze steht für mich der Täter trotzallem fest. Es ist halt gekonnt umschrieben, man muss kurz drüber nachdenken, was da passiert ist.

Trotz allem hatte das Buch, Dank der erstklassigen Erzählweise, einen wunderbaren Lesefluss, der trotz der wenig actionreichen, sondern eher leise und tiefsinnig erzählten Story keine Längen oder Langeweile bei mir aufkommen ließ. Es war interessant über das Leben der beiden Frauen zu lesen. Da brauchte es keine Kommissare und Täterverfolgungen.

Es war für mich ein solides, gut erzähltes Buch, aber kein super Knüller. Deshalb schwanke ich zwischen drei und vier Sternen. Und weil ich mich nicht enscheiden kann, werden es am Ende dreieinhalb.