Rezension

Erwartungen nicht annähernd erfüllt

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Bewertet mit 1 Sternen

"Er kommt zu sich. Ein Tropfen trifft sein linkes Auge. Dann schießt Regen aus dem grauen Himmel. Er dreht den Kopf zur Seite, spuckt Schlamm und Kies aus, entdeckt ein Gesicht, wenige Meter entfernt. Haare kleben wie dünne Schlangen auf der Stirn. Aus dem Mundwinkel rinnt Wasser. Bleiche Haut, dreckverschmiert, geschlossene Augen. Es ist sein eigenes Gesicht! Als Carl aufwacht, ist Rob tot. Doch Carl kann sich an nichts erinnern. Nicht, wie sein Bruder ertrunken ist, oder warum sie an dem See waren und auch nicht, weshalb Neisha, die offensichtlich bei ihnen war, Todesangst vor ihm hat. Er weiß nur, dass er herausfinden muss, was passiert ist. Bevor vollendet wird, was an jenem Tag begann."

Aufgrund des Textes hatte ich mir viel von dem Buch erwartet - leider bin ich richtig enttäuscht.

Bereits zu Beginn des Buches hatte ich irgendwie das Gefühl, dass die Sätze zu kurz sind. Dass ich kein Stück gefesselt bin. Aber manche Bücher sind ja so, also dachte ich mir, weiter gehts, vielleicht sind es ja nur Startschwierigkeiten.

Aber leider weit gefehlt. Mir erging es so, dass ich zwar das Leben von Carl berührend fand, zumindest was angekratzt wurde, er mich selber aber irgendwie genervt hat. Genau begründen warum, kann ich nicht, nur das Gefühl wiedergeben, das ich hatte.

Und es wurde viel zu wenig in die Tiefe gegangen, was Carl, seine Eltern, seinen Bruder anbelangt. Alles wurde irgendwie angeschnitten, aber so richtig auf nichts eingegangen.

Weder wusste man, warum Rob so verhärmt ist, so blind vor Wut. Noch wurde man aus Neisha wirklich schlau. Mir erging es zumindest so.

Ich fand, dass das Buch viel zu langatmig war und nie wirklich auf den Punkt gekommen ist. Und unter einem Thriller stelle ich mir definitiv etwas anderes vor. Nämlich Spannung und die hat mir bei Drowning  komplett gefehlt.

Bin mir nicht sicher, ob das Thema an sich zu viel oder zu wenig Stoff her gibt. Aber eines von beidem wird der Fall sein.

Wie ich gelesen habe, soll Drowning ja der Auftakt zu einer Trilogie sein. Da frag ich mich, was da noch erzählt werden soll? Denn die Geschichte war so schon lang genug und ist für mich zuende erzählt. Aber eventuell aus dem Grund, weil unbedingt eine Trilogie daraus gemacht werden sollte. Dann muss man natürlich viel, ich nenne es jetzt mal "blabla", dazwischen schreiben, damit genügend Material zusammen kommt.

Definitiv werde ich keinen weiteren Teil von Drowning lesen. Hätte ich keine Rezension zu diesem Buch verfassen sollen, hätte ich es auf jeden Fall abgebrochen.

Hoffe, dass Numbers, welches ebenfalls von Rachel Ward noch ungelesen in meinem Regal steht, besser ist.