Rezension

Erwartungen nicht ganz getroffen

Alles richtig gemacht - Gregor Sander

Alles richtig gemacht
von Gregor Sander

Bewertet mit 3 Sternen

Der Autor starten mit einem sehr angenehmen und unterschwellig humorvollen Schreibstil in die Geschichte. Wir lernen aus Thomas Sicht – ihn und seinen besten Freund Daniel kennen, die die ersten Jahre ihrer Kindheit, Deutschland noch geteilt in der DDR erlebt haben. Die Perspektive wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wobei Gregor Sander immer wieder der Zeit entsprechende aktuelle politische Themen einfließen lässt. Das hat mir sehr gut gefallen. Daniel und Thomas sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere und es wird aufgezeigt das Familie und Bildung maßgeblich für die eigene Zukunft sein können, jedoch einer guten Freundschaft nicht im Wege stehen. Irgendwann trennen sich die Wege der beiden und in Thomas Gegenwart gerät einiges aus den Fugen. Allerdings muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte über 240 Seiten zu keinem Zeitpunkt wirklich richtig packen konnte. So sehr ich mich auch bemüht habe, zu 100 % war ich nie in der Geschichte und dementsprechend entstand für mich auch keine Verbindung zu den einzelnen Charakteren, die für mich auch an manchen Stellen sehr emotionslos wirkten. Generell hat das Buch einige offene Fragen aufgeworfen, gerade das Ende hat mich sehr enttäuscht zurückgelassen. Insgesamt hat für mich auch der Bezug zum Titel gefehlt und je weiter ich in der Geschichte fortgeschritten war, desto weniger habe ich den Sinn dahinter verstanden. Was sehr schade ist, denn der Einstieg hat mir wirklich gut gefallen.
So lässt mich dieses Buch leider etwas zwiegespalten zurück. Der Schreibstil und die politischen Fakten mögen mir noch so gut gefallen haben, und auch die Freundschaft zwischen den zwei ungleichen Männern, das für mich fehlende Gesamtkonzept des Buches konnten diese Aspekte leider auch nicht mehr wett machen. Mag sein, dass ich vielleicht mit den falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin, für mich war es am Ende dann leider doch nichts.