Rezension

Erwartungen Übertroffen

Love Challenge - Helen Hoang

Love Challenge
von Helen Hoang

Bewertet mit 5 Sternen

 

Nachdem Teil 1 bereits eines meiner Highlights 2019 war hatte ich hohe Erwartungen an Teil 2 - und was soll ich sagen – meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. 

 

Da sich jeder Teil um ein anderes Paar dreht können die Bücher auch unabhängig voneinander gelesen werden, durch kleinere Überschneidungen in der Nebenhandlung macht es aber trotzdem Sinn mit Band 1 zu beginnen. 

 

Esme stimmt zu nach Amerika zu reisen und Khai kennenzulernen, da sie hofft ihrer Tochter ein besseres Leben bieten zu können, als das, was sie ihr durch ihre Arbeit als Putzfrau in Vietnam ermöglichen kann. Obwohl bei ihr der Wunsch nach einer besseren Zukunft, aber auch danach ihren Vater kennenzulernen im Fokus steht, ist sie bereit sich auf eine Beziehung mit Khai einzulassen und wünscht sich eigentlich die wahre Liebe. Gehindert wird sie dabei jedoch manchmal durch ihre kulturellen Unterschiede, durch die sie manchmal nicht weiß wie sie sich zu verhalten hat, sowie durch ihre Probleme dabei, Khai zu verstehen. Während des Buches macht sie eine große Entwicklung durch und konnte mir daher als Charakter sehr ans Herz wachsen.

 

Khai glaubt er könne niemanden lieben und ist eigentlich zufrieden damit alleine sein und sich auf seinen Beruf, seinen Sport und seine Familie zu konzentrieren. Doch während er sich selbst immer wieder einredet keine Gefühle zu haben, sagen seine Handlungen etwas ganz Anderes aus. Er sorgt sich um die Menschen, die ihm nah sind, ist liebevoll und möchte niemanden verletzen, auch wenn ihm das durch seinen Autismus öfters passiert. 

 

Mir hat es gut gefallen, dass sich die Geschichte der beiden eher langsam entwickelt hat und dabei ein großer Fokus auf die Probleme gelegt wurde, die Khai durch den Autismus mit körperlicher Nähe und seinem Gefühlsleben hat. Auch Esmes Herkunft aus ärmeren Verhältnissen und ihr Traum davon selber etwas erreichen zu können blieben dabei nicht zu kurz. 

 

Die Geschichte konnte mich oft zum Schmunzeln bringen und das langsame Herantasten der beiden hat für mich zu einer glaubwürdigen Liebesbeziehung geführt, bei der sich beide Protagonisten charakterlich weiterentwickelt haben und mir ans Herz gewachsen sind. Es zeigt, dass Gefühle vielfältig sind und auch unterschiedlich geäußert werden können und ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Protagonistin nicht „verwestlicht“ wurde, sondern aus armen Verhältnissen stammte und eine geringe Bildung hatte. Das Ende war dann ein bisschen zu kitschig, aber da der Rest der Geschichte schön abgerundet war, gebe ich verdiente 5 Sterne.