Rezension

Erwartungen wurden positiv überrascht

The Promise - Der goldene Hof - Richelle Mead

The Promise - Der goldene Hof
von Richelle Mead

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:

Mein Gott war ich gespannt auf dieses Buch! Es passt sowohl vom Klappentext als auch vom Cover so gut in mein Beuteschema. Ich musste es sofort lesen, als es mit der Post kam und so viel kann ich sagen: Meine Erwartungen an das Buch waren anders, aber es hat mich unglaublich positiv überrascht!

Dieses Buch ist anders. Es wird auch ganz bestimmt auf sehr divergierende Meinungen treffen. Der Grund liegt wohl in der gewählten Rolle der Frau. Es wird nicht jedem gefallen, was die Autorin hier für ein Experiment wählt. Doch ich sehe in der hier gewählten Form eher eine sehr geschickt gewählte Gesellschaftskritik.

Mead erzählt von einer fiktiven Welt, in der Frauen alles andere als gleichberechtigt sind. Ich hatte oftmals das Gefühl, dass diese Welt viele Parallelen zum Leben von Frauen im 18. Jahrhundert hat. Es geht um eine Art „Heiratsvermittlung“, den goldenen Hof, in welche sich die junge Adelige Elizabeth begibt, damit sie nicht von ihrer Großmutter zwangserheiratet wird, um ihren Stand zu retten. Das ist natürlich eine stark vereinfachte Zusammenfassung, ich möchte aber nur so viel sagen, als dass man meine Einschätzung versteht und nicht unnötig gespoilert wird.

Ich habe es als Kritik aufgefasst. Eine junge Frau, die lernt für sich selbst einzustehen und auf dessen Weg wir sie begleiten. Es gibt viele Bücher, die sich mit der Unterdrückung uns Ausbeutung der Frau beschäftigen. Erst jüngst habe ich „Den Report der Magd“ gelesen, wo es eben auch um solche Themen geht. Meine Fragen ist nun aber: Wie oft lesen wir über dieses Thema in Jugendbüchern? Eben! Eigentlich nie, zumindest nicht in dieser Form. Auch wenn es um Prinzen und Prinzessinen geht und deren Vermählung wird es doch oftmals als etwas Wünschenswertes dargestellt. Deswegen finde ich das Buch gut. Es scheint sich an historischen Fakten zu orientieren und diese in eine andere Welt zu transferieren. Die Aussage bleibt für mich die selbe, auch wenn das Thema hier für Jugendliche aufgearbeitet wurde, um es greifbarer zu machen .

Die Geschichte konnte mich von Anfang an packen. Ich finde sie durchgehend spannend erzählt. Es gab keine zähne Passagen.

Die Charaktere finde ich gut angelegt. Elizabeth ist ein sehr spannender Charakter, weil man verschiedenste Facetten von ihr kennenlernt. Sie ist intelligent und entwickelt Selbstbewusstsein. Leider führt ihre impulsive Art auch dazu, dass sie falsche Entscheidungen trifft. Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter. Ihre Erfahrungen lassen sie wachsen.

Auch Cedric mochte ich von Anfang an. Er hat eine interessante Art, über die man einfach mehr erfahren will.

Auch die meisten anderen Charaktere hinterließen einen bleibenden Eindruck, weil sich mir die Figuren während des Lesens erschlossen haben.

Es geht um Liebe und Freundschaft sowie um Verrat und Intrigen. Irgendwie ist alles dabei, was meiner Meinung nach so eine Erzählung spannend macht. Man konnte mit den Figuren von Anfang an mitfiebern. Jedoch hat sich nicht immer alles so entwickelt wie man es geglaubt oder auch gehofft hat. Mead gelingt es gut den Leser zu überraschen. Sie baut unerwartete Wendungen ein, die die Geschichte enorm aufregend macht.

Der Schreibstil ist wie man ihn auch schon aus der Vampire Academy Reihe kennt sehr locker lesbar. Die Autorin steht auf flotte Dialoge und ein gutes Tempo. Hier kann man sich wirklich nicht beschweren. Sie erfüllt alle Kriterien, die ich diesbezüglich an ein Jugendbuch stelle.

Ein Cliffhanger wurde uns Gott sei dank erspart! Ich bin damit sehr zufrieden und trotzdem sehr gespannt auf die Fortsetzung, die hoffentlich ganz bald erscheint.