Rezension

Erzähl ihnen, was passiert ist.

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 4 Sternen

»Gerade als ich mich an den Gedanken zu gewöhnen begann, dass dieses Leben keine großen Abenteuer für mich bereithalten würde, geschah etwas Seltsames. Es war das erste einer Reihe von Ereignissen, und es versetzte mir einen furchtbaren Schock. So wie alles, was einen für immer verändert, teilte es mein Leben in zwei Hälften: vorher und nachher. Und wie bei so vielen der außergewöhnlichen Dinge, die sich noch ereignen würden, war mein Großvater, Abraham Portman, darin verwickelt.«

Englewood, eine kleine Küstenstadt in Südflorida. Sein Großvater ist der Mensch, der dem 15jährigen Jacob am nächsten steht. Als Jacob noch klein war, erzählte er ihm Geschichten von einer geheimnisvollen Insel vor der walisischen Küste, auf der er in einem Kinderheim aufwuchs. In einem ganz besonderen Kinderheim mit ganz besonderen Kindern. Jedes von ihnen besaß phantastische Fähigkeiten und sie erlebten herrliche Abenteuer. Nun, mit 15 Jahren, ordnet Jacob diese Erzählungen natürlich auf der gleichen Stufe ein wie alle anderen Märchen, die Großeltern gewöhnlich ihren Enkeln erzählen. Und die jüngsten Ängste Abrahams vor irgendwelchen Monstern sind ganz sicher nur Folgen seiner Altersverwirrtheit.

Als der Großvater unter sehr mysteriösen Umständen ums Leben kommt, ist Jacob schockiert. Und die letzten Worte, die Abraham seinem Enkel noch zuflüstern kann, irritieren ihn völlig. Haben die alten Geschichten womöglich doch einen wahren Kern? Wenn Jacob das herausfinden und dem Wunsch seines Großvaters entsprechen will, muss er sich aufmachen. Zur Insel Cairnholm vor der walisischen Küste…

 

Auf dieses Buch war ich nach dem Lesen vieler begeisterter Rezis neugierig geworden. Nun, nachdem ich es selbst gelesen habe, kann ich sagen, dass ich viel Spaß dabei hatte, obwohl es nicht zu meinen bevorzugten Genres gehört.

 

Der Schreibstil gefiel mir sehr und das Buch las sich sehr flüssig. Der Autor fand wunderbare Worte, um eine mal gruselige, mal phantastische Atmosphäre zu schaffen. Mir gefielen dabei vor allem die herrlich schaurigen Abschnitte und auch die Kapitel, die sich mit Jacobs psychischer Belastung nach dem Tod seines Großvaters befassten, empfand ich als sehr eindringlich. Unterstützt wird das Ganze durch eine Reihe von sehr interessanten Fotos – einen Vorgeschmack dazu sieht man auf dem Cover. Der Rest ist ein Mix aus Abenteuer und Phantasy und nach dem spannenden Ende möchte ich nun vor allem eins wissen: Wie geht es jetzt weiter?

 

Fazit: Spannend, gruselig, phantastisch – schreit geradezu nach Fortsetzungen.

 

»Finde den Vogel. In der Schleife. Auf der anderen Seite vom Grab des alten Mannes. 3. September 1940. … Emerson – der Brief. Erzähl ihnen, was passiert ist.«