Rezension

Erzählstil an den man sich gewöhnen muss

Beim Ruf der Eule - Emma Claire Sweeney

Beim Ruf der Eule
von Emma Claire Sweeney

Bewertet mit 4 Sternen

Maeve Maloney ist fast 80 Jahre alt und führt dennoch voller Elan ihre kleine Pension am Meer, die vor allem Menschen mit Behinderung offen steht , die dort ihren Urlaub verbringen können. Für viele wirkt Maeve erst mal kalt und unnahbar. Doch wenn man sie besser kennt merkt man mit welcher Leidenschaft sie ihre Pension betreibt und für ihre Patenkind Steph sorgt, die ebenfalls eine Behinderung hat. Als Vincent nach Jahrzehnten seines Weggangs wieder in Maeves Leben auftaucht würde sie ihn am liebsten wegschicken. Da er der Einzige ist, der weiß das Maeve eine Zwillingschwester hatte. Die singen konnte wie eine Nachtigall und ein gefeierter Star hätte werden können, wenn es das Schicksal nicht anders gewollt hätte.... Ich brauchte etwas um in die Geschichte zu kommen und mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Da die Zeitsprünge zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit schnell und innerhalb eines Kapitels wechselten und zwischendurch Edie zu Wort kam. Das hat das lesen anfangs etwas erschwert, aber nach ein paar Kapiteln hatte ich mich daran gewöhnt und konnte die Geschichte genießen. Maeve wirkt zwar erst mal etwas unnahbar, aber man merkt sofort das sie ein guter Mensch ist und viel Kummer in ihrem Herzen trägt. Das liegt vor allem auch an ihrer Schwester, die sie verloren hat. Was mit ihr und in Maeves Vergangenheit geschehen ist erfährt der Leser nach und nach. Dabei muss man allerdings sehr viel Geduld haben und darf den Überblick nicht verlieren. Vor allem gefällt mir die Idee einer Pension für Menschen mit einer Behinderung, die dort ihren Urlaub verbringen können. Dies hat Maeve auch aufgebaut, weil ihre Schwester ebenfalls behindert war. Ihre Geschichte wird in Rückblenden erzählt. Und ich fand es sehr berührend wie Edie von ihrer Familie geliebt wurde. Auch die Liebesgeschichte von Maeves Patentochter Steph und ihrem Freund Len, die beide das Down-Syndrom haben, ging ans Herz. Diese beiden Figuren habe ich besonders ins Herz geschlossen. Aber auch Vincent, Maeves alter Freund aus ihrer Jugend ist eine tolle Figur. Und bis zum Ende bleibt es spannend was damals passiert ist, dass es zum Bruch zwischen den beiden Freunden kam. Wenn man sich also erst mal an den Erzählstil der Geschichte gewöhnt hat erwartet einen eine berührende Geschichte mit einer wichtigen Botschaft.