Rezension

Es beginnt mit einer Hausaufgabe...

Stupid Crazy Love Story - Stacy Kramer, Valerie Thomas

Stupid Crazy Love Story
von Stacy Kramer Valerie Thomas

Bewertet mit 4 Sternen

...und endet in einem aufregenden Roadtrip nach Mexico. Ich habe dieses Buch bei einer Verlosung durch die Übersetzerin Stefanie Lemke gewonnen und keine großen Erwartungen gehabt, da das Cover ja schon etwas kitschig ist, doch ich wurde wirklich positiv überrascht, denn hier handelt es sich um ein gefühlvolles,spannendes und auch recht lustiges Jugendbuch, dass mich gut unterhalten hat.

Zum Inhalt:
Kylie könnte sich ohrfeigen! Wie blöd muss man eigentlich sein, sich erst den Laptop klauen zu lassen und dann auf den Lastwagen der Diebesbande zu springen? Zu allem Überfluss hat sie nun auch noch Max am als, den arrogantesten und (leider) auch süßesten Jungen ihrer Schule, der sich aus irgendeinem Grund nicht abschütteln lässt - dieser Tag hat es jetzt schon verdient "schlimmster letzter Schultag aller Zeiten" genannt zu werden!(Klappentext)

Die Autorinnen:
Stacy Kramer und Valerie Thomas stammen beide aus der Film- und Fernsehwelt und arbeiten erfolgreich als Drehbuchautorinnen und Produzentinnen. Schließlich entdeckten sie auch das gemeinsame Bücherschreiben für sich: Stupid Crazy Love Story ist ihr erstes Buch, was auf Deutsch erscheint. Kein Wunder also, dass es sich liest, wie ein abenteuerlicher Roadtrip.

Zum Aufbau:
Stupid Crazy Love Story heißt im Original "From what I remember" und umfasst 317 Seiten unterteilt in 58 Kapitel. Jedes Kapitel wird mit dem Namen des Protagonisten gekennzeichnet aus dessen Perspektive das Geschehen in Ich-Form beschrieben wird. Es gibt insgesamt vier verschiedene Rollen in die wir als Leser schlüpfen.

Meine Meinung:
Wie ich bereits erwähnt habe, bin ich wirklich absolut positiv von diesem Jugendroman überrascht. Der Schreibstil der beiden Autorinnen gefiel mir sehr gut, denn er ist erfrischend, locker und nicht zu ausufernd. Sie beschränken sich ziemlich auf das Geschehen, aber geben einem trotzdem genug Informationen um sich das Umfeld der Protagonisten gut vorstellen zu können. Wunderbar ist auch die verschiedenen Perspektiven, in die wir als Leser schlüpfen. Wir erleben das Geschehen aus der Sicht von Kylie, Max, Will und Lily.
Die Charaktere haben mich durch die Bank weg angesprochen. Auf dem ersten Blick wirken sie sehr stereotypisch und klischeebehaftet, doch im Laufe des Buches entwickeln sie alle ihren ganz eigenen Charakter mit mehr oder weniger Tiefe und Gefühl. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber keines wirkt übertrieben oder zu unrealistisch.

So ist Max zu Anfang der typische Dreamboy der High-School. Zusammen mit seiner supertollen Freundin Lily bilden sie das Traumpaar. Er wirkt arrogant und eingebildet, doch schon schnell zeigt er, dass er keinesfalls so selbstsicher ist, wie er erscheinen will. Er zeigt Schwächen und Stärken, was ihn zu einem sehr authentischen Charakter machen. Er steht zu seinen Fehlern und entwickelt sich zu einem verständnisvollen Jungen, bei dem man das Gefühl hat ihm alles anvertrauen zu können.

Kylie ist quasi genau das Gegenteil. In der Gesellschaft der reichen Schüler der High-School von La Jolla ist sie unsicher, da sie kein reiches Elternhaus hat. Sie kämpft um ihre Noten und konzentriert sich ganz darauf Jahrgangsbeste zu werden. Sie hat außer Will keine Freunde und eine schwierige Familie. Ihr Vater kümmert sich nicht genug, ihre Mutter muss viel arbeiten und ihr Bruder ist Autist. Der Haushalt bleibt an ihr hängen. Doch wer jetzt denkt, sie würde im Selbstmitleid ertrinken, der täuscht sich, denn Kylie liebt ihre Familie und hat sich mit ihren Pflichten arrangiert. Erst als sie mit Max zusammen in ihr Abenteuer hineinrutscht merkt sie, wie sie über sich hinaus wachsen kann.

Will ist der lustigste Charakter, denn er ist so knallhart ehrlich und Kylie absolut treu in seiner Freundschaft. Er revoltiert gegen die spießige Gesellschaft der Schule indem er vorwiegend auffällige Mädchenkleidung trägt und ganz offen zeigt, dass er schwul ist. Ihm scheint sein Außenseiterdasein rein gar nichts auszumachen und die Meinung seiner Eltern ist ihm auch mehr oder weniger egal. Er ist ein sehr erfrischender Charakter. Seine Loyalität gegenüber Kylie ist wirklich herzergreifend. Wenn er von seiner Chicca (Kylie ist zur Hälfte Mexikaner- und zur Hälfte Jüdin) oder seiner Süßen spricht merkt man immer wieder wie tief seine Liebe für sie ist.

Lily ist das Bild einer tussigen Chearleader-Chefin, nur das sie hier keine Chealeaderin ist. Sie ist das hübscheste Mädchen auf der Schule, hat zig Freundinnen und einen geldintensiven Lebensstil. Mit Max ist sie schon länger zusammen und sie scheint ihn wirklich zu lieben. Lily muss im Laufe der Ereignisse langsam von ihrem hohen Ross hinunter kommen, denn auch sie trifft der Ernst des Lebens. Sie ist die Einzige der Protagonisten, die für mich zu sehr im Klischee festhängen bleibt. Immer wenn ich dachte, dass sie sich jetzt vielleicht ein bisschen weiter entwickelt, dann macht sie kurz darauf wieder zwei Schritte zurück.

Die Gesamtheit der gut gelungenen Charaktere zusammen mit dem abenteuerlichen Roadtrip und der wunderbar positiven Atmosphäre in Ensenada, wo es uns im Laufe der Flucht hinverschlägt, ergibt einen richtig tollen Roman, der Spaß macht. Zum Ende hin wirkt es zwar dann wirklich ziemlich übertrieben, aber das macht nichts, denn bis dahin erlebt man eine schöne Zeit in Mexiko, wo Kylie und Max viel über sich und über einander lernen. Die Beiden dabei zu begleiten ist ein Weg den man mit gehen sollte!

Fazit: Ein wirklich guter Jugendroman, mit wunderbar ausgearbeiteten Charakteren, einer spannenden und gefühlvollen Geschichte mit Witz und Romantik. Alles was man braucht! Ich ziehe einen Stern ab, weil es zum Ende hin etwas zu unrealistisch übertrieben wird und komme damit auf:4Sterne!