Es beginnt sehr viel versprechend doch dann geht es immer weiter bergab
Bewertet mit 2 Sternen
Der 15. Jährige Sherlock Holmes, soll seine Sommerferien bei seinen Verwandten in Farnham verbringen. Protestieren hilft da alles nicht, den auch sein großer Bruder, hat wegen seiner Arbeit für die Regierung, auch keine Zeit, sich um ihn zu kümmern. Notgedrungen macht er sich auf die Reise, nur um festzustellen, das ihm wohl tatsächlich die langweiligsten Ferien aller Zeiten bevorstehen. Doch dann kommt doch alles anders als gedacht. Zunächst findet er in dem Herumtreiber Matty, seinen ersten echten Freund und zum anderen erwartet ihn ein Abenteuer voller Gefahren und Geheimnissen, die er so wohl nie erwartet hätte…
Mir fällt es ehrlich gesagt sehr schwer dieses Buch zu beschreiben und zu bewerten, zumal so etwas ja meist eine subjektive Sache ist. Ich denke wer die Geschichten von Doyle und seinen berühmten Detektiv, einmal kennen und lieben gelernt hat, kommt nicht mehr von ihm los. Und da es auch den Autoren nicht anders geht, wurde und wird "Sherlock Holmes" immer wieder gern kopiert. Meistens werden Geschichten geschrieben, die in der Zeit spielen, in der Sherlock für zwei Jahre untertaucht. Ich lese auch diese Bücher gerne, da ich immer gespannt bin was mich erwartet, zumal bin ich glücklicherweise immer auf Bücher gestoßen bin, wo der jeweilige Autor wusste was er tat. Nun haben wir hier also Andrew Lane, der es ebenfalls versucht, nur dieses mal setzt er an den Jugendjahren an, die man so gar nicht kennt. Viel Spielraum also für Kreativität, nur leider kann er nicht wirklich überzeugen.
Ich denke zum einen liegt es daran, wenn sich ein Autor für ein bestimmtes Thema entscheidet, in diesem Fall "Sherlock Holmes", dann muss er sehr viel Fingerspitzengefühl beweisen und exakt vorgehen. Denn sonst sind nicht nur die Leser enttäuscht, auch der Leser kann sein eigenes gestecktes Ziel, hier die Jugendabenteuer, zu erzählen, nicht erreichen. Und gerade da ist es im leider dann auch nicht gelungen. Sherlock Holmes, man bedenke er ist laut Autor 15 Jahre alt, wirkt nicht wie ein 15 Jähriger, eher wie ein 10 Jähriger. Auch fehlt es ihm an Charakter, einem Charakter den von seinem älteren Ich gewohnt ist: Wissbegierig, arrogant, überlegen und der geborene Anführer. Auch als Laie, denke ich, weiß man das Kinder in dem Alter schon ihre Wesenszüge besitzen, die sie später im Erwachsenenalter höchstens noch verbessern. So aber hatte ich zu keiner zeit einen Sherlock Holmes vor mir sondern eher ein Junge, der nur Mitläufer ist. Zudem möchte ich noch darauf Hinweisen, das nicht nur seine Freunde, oft mal's schon viel weiter waren als Sherlock, sondern auch ich, der Leser.
Stören tut mich das deswegen, da ich denke, das der Autor das mit ein bisschen Recherche, etwas Hilfe von Fans und vielleicht mit Hilfe von einem Kinderpsychologen, ganz leicht hätte vermeiden können. Zumal es ja wirklich mit ein Hauptziel von ihm war, zu zeigen wie Sherlock vielleicht in seiner Jugend, hätte gewesen sein können. Das gleich gilt für die Rahmenhandlung selbst, die zwar spannend anfängt doch von Seite zu Seite unglaubwürdiger wird, nicht zuletzt zahlloser Logikfehler. So wird Sherlock, mehrmals fast zu Tode gebrügelt, gefoltert, er verbrennt fast ect. ect. Und dann ist er wenige Seiten (Stunden) später wie neu? Das gleiche gilt für den Showdown und die Auflösung. Unlogisch und keinesfalls zufrieden stellend.
Fazit: Der Auftakt der Reihe, die von den Abenteuern des jungen Sherlock Holmes erzählen will, konnte mich leider nicht wirklich überzeugen, dafür wirkt seine Darstellung zu im wahrsten Sinne des Wortes zu "Normal". Wenn man ihm einen anderen Namen gegeben hätte, wäre es eben so gut gewesen. Auch die Handlung an sich wird von Seite zu Seite unglaubwürdiger und langweiliger. Andere Autoren aus Jugendbuch-Bereich können das auch ohne "Aufhänger" Sherlock sehr viel besser. Auch wegen den eigenen hohen Ansprüchen die der Autor im Nachwort betont und die er meiner Meinung nach, dann doch nicht einlösen konnte, gibt es von mir nur 2 Sterne. Schade eigentlich, denn ich liebe "Sherlock Holmes" und "Abenteuerromane".
Reihenfolge der deutschen Bücher:
1.Young Sherlock Holmes 1: Der Tod liegt in der Luft
2.Young Sherlock Holmes 2: Das Leben ist tödlich
3.Young Sherlock Holmes 3: Eiskalter Tod
4.Young Sherlock Holmes 4: Nur der Tod ist umsonst
5.Young Sherlock Holmes 5: Der Tod kommt leise