Rezension

Es bringt zum weinen, zum schmunzeln, zum lieben, leiden und traurig sein

Morgen lieb ich dich für immer - Jennifer L. Armentrout

Morgen lieb ich dich für immer
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 5 Sternen

"Morgen lieb ich dich für immer" ist ein ganz besonderes, tiefsinniges und unheimlich berührendes Buch.
Sobald ich die ersten Zeilen gelesen hatte, war mir klar, ich liebe dieses Buch mehr als irgendetwas sonst.
Wir erleben es aus der Perspektive von Mallory. Was ihr auf der einen Seite enorm viel Tiefe und Raum verleiht. Aber auf der anderen Seite ist es als würde Mallory zu mir als Leser sprechen. Ich konnte mich wahnsinnig gut in sie hineinversetzen. Ihre Gedanken und Gefühle teilen und vor allem in ihr Innerstes schauen. Da gibt es so viel Schmerz und Leid, das es kaum zu ertragen ist.
Mallory ist eine unheimlich tolle Persönlichkeit, die mir wirklich unter die Haut ging. Sie hat etwas ganz Besonderes an sich. Doch Mallory ist anders, als alle anderen.
Sie hat verlernt was es heißt zu leben, zu lachen und zu sprechen.
Dabei sind Worte so wichtig. Sie geben uns die Kraft erhört zu werden, sich zu wehren und für uns selbst zu sprechen. Aber sie verraten auch viel über uns selbst, was uns antreibt, was wir fühlen , wer wir eigentlich sind.
Aber was, wenn man genau das verlernt hat?
Wer spricht dann für uns?
Mallorys Stimme ist Rider.War es schon immer. Doch sie haben sich aus den Augen verloren, nie haben sie damit gerechnet, daß sie sich wiedersehen.
Doch genau das passiert.
Der Anfang von einem gewaltigen Gefühlssturm, der mich immer weiter hinabgetragen hat.
Ich hab so geliebt, unheimlich geliebt. Geschmunzelt, gelitten und hab mich einfach vollkommen in dieser Geschichte verloren.
Sie ist so gewaltig, das es einem den Atem raubt, die Tränen fließen lässt.
Man ist teils wütend, teils wahnsinnig bewegt. All das zu beschreiben ist nicht einfach. Das ganze Gelesene ist es nicht.
Worte wären dem nicht auch nur annähernd gerecht. Man muss es fühlen, verstehen, in sich aufnehmen.
Von der Autorin ist man eher leichte und spritzige Liebesgeschichten gewohnt.
Hier schlägt sie einen völlig anderen Weg ein. Man spürt direkt wie schwer es gewesen sein muss, dies alles zu Papier zu bringen. Es fängt an bei den wirklich gut ausgearbeiteten Charakteren. Jeder einzelne hat etwas in mir bewegt. Denn sie sind alle nicht perfekt. Nicht mal annähernd.
Sie haben Ecken und Kanten, was sie authentisch und lebendig macht. Sie haben eine Geschichte zu erzählen, die es wert ist gehört zu werden.
Die Autorin spricht dabei viele wichtige Themen an. Themen bei denen man lieber wegschaut, statt zu helfen oder es zu akzeptieren. Es sind Schicksale die nachdenklich machen, weil es sie wirklich gibt. Nicht alles im Leben ist perfekt und gut durchorganisiert. Es gibt immer Menschen die kämpfen müssen, um zu überleben, um gehört zu werden.
Und genau darum geht es hier. Darauf aufmerksam zu machen. Zu fühlen was Liebe und Akzeptanz eigentlich bedeutet.
Aber es geht auch um Mallory und Rider um ihre Vergangenheit und ihre Zukunft. Was sie füreinander sind und das sie auch das unausgesprochene endlich sehen.
Es besticht vor allem durch ein ruhiges und sehr emotionales Tempo, das wirklich hervorragend passt. Es spiegelt die Stimmungen einfach perfekt wieder und es verlangt auch nach Pausen, die man unbedingt machen sollte. Denn alles auf einmal zu erleben, zu ertragen, ist nicht einfach. Man muss resümmieren, es verinnerlichen und in sich aufnehmen.
Mir hat besonders gut die Entwicklung von Mallory gefallen, die mit jeder Zeile mehr spürbar wurde. Aber auch Rider hat mich überrascht. Mit dem was er ist und was in der Vergangenheit passiert ist. Im Laufe des Buches erfährt man immer mehr darüber und das macht es verständlicher.
Hierbei geht es vor allem darum sich selbst zu akzeptieren, den Mut sich weiterzuentwickeln, um Toleranz, Akzeptanz und natürlich die Liebe.
Die Liebe mit all ihren Facetten, die viel bewegen, aber auch viel vernichten kann.
Es  geht um Verlust und Trauer.
Die alles verschlingt und einen tiefer zieht in einen nie endenden Abgrund.
Der einen verzweifeln lässt und dem man hilflos ausgeliefert ist.
Mich hat dieser Roman mehr als berührt. Er hat mich nachdenklich gemacht .
Es ist keine einfache Kost, wahrlich nicht. Aber durch den flüssigen und bildgewaltigen Schreibstil der Autorin lechzt man förmlich nach jeder Seite und will unbeding mehr davon.
Mich konnte er auf ganzer Ebene überzeugen sowohl von emotionaler Seite her, als auch von der Ausarbeitung. Ein Roman den einfach jeder lesen sollte.
Allein schon dewegen um hinter die Fassade zu schauen.
Denn er ist soviel.
Sanft, zärtlich, einfühlsam.
Leidenschaftlich , tiefsinnig und spürbar von Schmerz und Leid begleitet.
Für mich ein klares Highlight.

Fazit:
"Morgen lieb ich dich für immer" ist ein Buch über sehr tiefsinnige Themen, darüber hinaus gibt es auch eine sehr sanfte und einfühlsame Liebesgeschichte die unter die Haut geht.
Mallory und Rider haben mich bewegt, aber nicht nur diese beiden wundervollen Menschen.
Es bringt zum weinen, zum schmunzeln, zum lieben, leiden und traurig sein.
Mach die Augen auf und sieh und fühle, was ich durchmache, was ich bin.
Eine Stimme die nach Gehör verlangt und doch so viel in das Unausgesprochene legt.
Es schreit voller Qual und besticht doch durch sehr viel Ruhe und Emotionalität.
Es verkörpert alles was es ist und noch viel mehr.
Für mich ein ganz besonderes Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde.