Rezension

Es fehlt hier eindeutig an Spannung

Deadline
von Renée Knight

Die Rache! Ein Roman und Fotos, aber ist das die Wahrheit?

Deadline ist ein psychologischer Spannungsroman von Renee Knight und am 27.07.2015 beim Goldmann Verlag erschienen.

Ein Tag vor 20 Jahren, den Catherine niemals vergessen wird und von dem sie niemanden erzählt hat. Dann hält sie plötzlich einen Roman in den Händen, der genau das Geschehen schildert. Wer kann von diesem Tag wissen und was will der Autor damit bezwecken? Argwöhnisch liest sie bis zum Ende des Buches, an dem die Protagonistin ein gewaltsamer Tod erwartet. Hat es der Autor auf Rache abgesehen oder trachtet er ihr sogar nach dem Leben. Ob Catherine will oder nicht, sie muss sich mit der Vergangenheit und dem dazugehörigen erlebten auseinander setzen.

Es handelt sich hier um einen Spannungsroman und wird in zwei Erzählsträngen mit unterschiedlichen Zeitebenen wiedergegeben. Zum einen haben wir den Erzählfaden von Catherine und zum anderen den Strang des Autors Stephen Brigstocke. Bei beiden erfahren wir etwas aus dem gegenwärtigem Leben und wie Stephen dazukam das Buch zu schreiben, sowie wie Catherine dazukam es zu lesen. Stephen Brigstocke geht es um Rache und er versucht alles um das Leben von Catherine aus der Bahn zu werfen. Erst als ihr Sohn im Krankenhaus liegt, beginnt sie zu handeln.

Renee Knight zeigt uns mit Ihrer Geschichte, dass Momentaufnahmen eines Fotografen eben das zeigen was er in dem Augenblick der Aufnahme gesehen hat. (In diesem Fall gab er die Anweisungen wie ein Bild aussehen soll) Gibt man dann dem Betrachter noch eine Geschichte hinzu, sieht er auch das was man ihm suggeriert. So haben wir hier den einen Protagonisten der in seiner Vergangenheit verweilen will und die Protagonistin die auf keinen Fall mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden will. Beides Personen die ihre Kinder aus unterschiedlichen Gründen nicht bedingungslos lieben können und sich in ihren Rollen immer wieder neu orientieren müssen, da ihre Partner die Kinder immer und bedingungslos lieben. Beide Protagonisten legen sich ihre eigene Welt zurecht und ihre Linien sind in der Vergangenheit durch einen Menschen unsichtbar verbunden.

Eigentlich sind das ganz gute Grundpfeiler um ein spannendes Handlungsschema aufzubauen. Allerdings ist es der Autorin nicht ganz so gut gelungen. Der Anfang des Buches war sehr langatmig und ich musste mich zwingen es nicht Haus der Hand zu legen. Sehr nervig war auch immer wieder die Andeutung auf Catherine Vergangenheit und das sie das damals erlebte niemanden erzählt hat und das es niemand wissen kann. Wenn man dann tiefer in die Geschichte eintaucht, kann man auch am Ball bleiben. Ab der zweiten Hälfte kommt ein wenig Klarheit rein und diese bringt dann auch die Lesefreude zurück. Am Anfang des Buches dachte man erst, dass Catherine tatsächlich irgendetwas Furchtbares getan hat, aber an sich hat sie dies ja nicht. Daher ergibt ihre ganze Vertuschung eigentlich keinen Sinn. Für mich war die Auflösung des Vorfalls vor 20 Jahren ab der zweiten Hälfte vorhersehbar, aber dennoch wollte ich wissen wie die Autorin es unterbringt. Ein Pluspunkt war das es sich leicht und flüssig lesen ließ.

Die erwartete Spannung fand sich ein diesem Buch nicht wieder. Freunden des Psychothrillers wird es sicher eher wie mir gehen, aber letztendlich muss es jeder für sich entscheiden. Interessant fand ich die Sichtweise beider Seiten, aber alles in allem konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.

Kommentare

LillySymphonie kommentierte am 17. Oktober 2015 um 22:26

Lese gerade auch dieses Buch..

Und auch wie bei dir reisst es mich bisher nicht vom Hocker gerissen.

Nun ich warte einfach mal ab, was ich am Ende dazu sage.

Auf jeden Fall eine tolle Rezi von dir ^^