Rezension

Es fehlte das gewisse Etwas

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 4 Sternen

Grace ist seit Jahren im fortgeschrittenen Krebsstadium erkrankt. Ihre Chancen auf ein langes oder gar gesundes Leben sind sehr gering. Eigentlich rechnet sich die Protagonistin keine Chancen im Kampf gegen den Krebs ein. Damit Grace nicht Zuhause versauert zwingt ihre Mutter sie in die Krebsselbsthilfegruppe zu gehen. Dort lernt sie Augustus kennen, der durch den Krebs ein Bein verloren hat. Kurz darauf beginnt wieder das wahre Leben für Grace... Sofern der Krebs das zulässt.

Die Charaktere sind gut gezeichnet. Sie wirkten trotz Krebsgeschwüre lebendig, echt und authentisch. Man konnte sich gut in sie hineinversetzen. Grace, Augustus und Isaac, ihr gemeinsamer Freund sind alle vom Krebs gezeichnet, jeder auf seine Art. Und obwohl sie an ihrer Geschichte und ihrer Krankheit verzweifeln und leiden, haben sie trotzdem nicht ihren Humor verloren. Es macht sogar den Eindruck, dass sie den erst wegen dem Krebs erhalten haben.

Der Schreibstil ist nicht besonders herausstechend. Er ist gut keine Frage, aber dennoch eher seicht, wie man es eben von Jugendbüchern kennt. Hier und da gibt es Passagen, die einen ein wenig berühren, zum Nachdenken bringen und auch zum Schmunzeln bringen. Aber da wäre sicherlich mehr herauszuholen gewesen. Der Ansatz ist auf jeden Fall da, aber ich fand, dass das alles nur an der Oberfläche kratzt. Es hat zwar einen berührt, aber die Augen blieben trocken. Es hat einen etwas zum Nachdenken gebracht, aber es wird nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben. Vielleicht habe ich einfach zu viel erwartet? Ich weiß es nicht. Zudem fand ich die Geschichte auch etwas zu vorhersehbar.

Bis auf diese furchtbare Kussszene im Anne Frank Museum, wirkte das Buch trotz Romanze und Krebsgeschichte nicht abgedroschen schmalzig. Ein paar tiefgründigere Gedanken und der zum Teil sarkastische Humor ergeben für mich folgende Bewertung: Das Buch ist besser als das Mittelmaß, aber es ist leider nicht herausragend.