Es geht doch um viel mehr als Ekel!
Bewertet mit 3.5 Sternen
In Feuchtgebiete geht es um Körperflüssigkeiten, sexuelle Praktiken und um ekelhafte Routinen. Ja, das stimmt. Aber in Feuchtgebiete geht es auch um das zerüttete Leben einer jugen Frau, die versucht ihre Eltern wieder zusammenzubringen und ein wenig Gewöhnlichkeit in ihr Leben zurückzuholen - das vergessen leider sehr viele, die das Buch zu schnell verurteilen.
Ich muss sagen, dass einige Stellen mich tatsächlich geekelt haben und auch etwas "too much" waren, aber andererseits: Mit genau diesen Erwartungen bin ich an das Buch herangetreten, ich wurde zumindest nicht enttäuscht. Ohne gewisse Stellen würde das Gesamtkonzept, diese Gegensätzlichkeit der Protagonistin irgendwie zerfallen.
Die persönliche Geschichte von Helen fand ich allerdings echt interessant, aber leider vieeel zu oberflächlich. Wäre das Buch vielleicht ein wenig anders gestaltet, etwas länger z.B., hätte man sich vielleicht mehr in Helen hineinversetzen können (zumindest in ihre Geschichte).
Alles in allem also schon ein interessantes Buch, aus dem meiner Meinung nach, mit etwas weniger ekeligen Anekdoten aber mehr persönlicher Geschichte, tatsächlich etwas Gutes hätte werden können.
3/5 Sterne