Rezension

Es geht spannend weiter!

Stille Schwester - Martin Krist

Stille Schwester
von Martin Krist

Puhhhh, wo soll ich nur anfangen … Wie wäre es mit vorne? ;-)

Da legte ich mich eines Abends völlig übermüdet in mein Bett und wollte nur noch eben kurz in „Stille Schwester“ rein lesen.

Und was ist dann passiert? Hellwach war ich und an Schlaf war absolut nicht mehr zu denken!

Der Einstieg hält bereits mit den ersten Worten einen mega-schocker-Augenaufreiß-Moment bereit und ziemlich schnell wird klar: wir rollen das Feld von hinten auf und es gilt herauszufinden, wie es genau zu diesem Horror-Moment kommt!

Eins hat der liebe Martin Krist wirklich drauf: das neugierig machen!

Bereits im ersten Fall von Henry Frei („Böses Kind“) wurde auf einen grotesken Frauenmord aufmerksam gemacht und nun kommen wir diesem Täter so richtig auf die Spur! Er entpuppt sich als Serienkiller, denn es ist nicht bei der einen Toten geblieben.

Natürlich hat der Autor nicht vergessen, uns nebenher ein weiteres Verbrechen zum Grübeln mitzugeben, welches es dann vermutlich in Teil 3 aufzudecken gilt!

Mission erfüllt, denn selbstverständlich muss ich wissen, wie es weiter geht! ;-)

Darüber hinaus gibt es so viele Geheimnisse und ungeklärte Fragen rund um Henry Frei selbst, die die einzelnen Mordfälle zu einem großen Ganze abrunden und die für mich alle Bände definitiv zu einer Gesamtserie machen!

Auch wenn einzelne Fälle in jedem Band gelöst werden, sollte man die Serie wirklich von vorne beginnen, denn unser Kommissar Henry Frei hat da noch so einige Geschichten im Keller vergraben, da bin ich sicher! Man bekommt da immer mal kleine Puzzleteile hingeworfen und ich will das fertige Puzzle unbedingt erleben!

Unsere diesige Hauptprotagonistin ist Rebecca, die ich durch ihre lebenslustige und herzerwärmende Art sofort in mein Herz geschlossen habe. Seid gespannt auf ihre Geschichte und alle Zusammenhänge! Ihr werdet überrascht sein!

Aber auch der Täter hat mich überrascht! Seine Vorgehensweise und Motive haben mir im Anschluss viel Raum zum Nachdenken gegeben.

Absolut treu bleiben sich Kommissar Henry Frei und sein Team. Sie alle überzeugen weiterhin durch ihre natürliche und authentische Art!

Da wäre Louisa Albers, die trotz kleinem Baby als Hauptverdienerin das Geld nach Hause bringen muss, weil ihr Ehemann als Schriftsteller nur mäßigen Erfolg hat.

Der enthusiastische und übereifrige Charlie, der von den meisten nicht so richtig ernst genommen wird.

Und allen voran natürlich der Zwangsneurotiker und liebevolle Ehemann Kommissar Henry Frei himself.

Meine einzige Kritik ist wie auch beim Vorgängerband, dass mir das Ende zu schnell und zu abrupt kam, da hab ich mich tatsächlich etwas überrollt gefühlt, zumal es vorher langsamer zur Sache ging.

Dafür habe ich die Obermutter aller Cliffhanger präsentiert bekommen, wo ich nicht sicher bin, ob ich den Autor erwürgen möchte, weil Teil 3 noch nicht fertig geschrieben ist oder ihm Genialitäts-Punkte geben soll! ;-)

Fazit

In „Stille Schwester“, dem 2. Teil der Henry-Frei-Reihe, tauchen wir tiefer in einige noch ungeklärte Fälle ein und lösen eine Mordserie auf, die bereits im ersten Teil präsent war.

Zudem wird auf ein weiteres Verbrechen vorbereitet, welches es dann vermutlich in Band 3 zu lösen gilt.

Der knackige und bildliche Schreibstil ist grandios und lässt einen Film vor dem inneren Auge abspielen.

Am meisten begeistern mich aber immer noch die authentischen Charaktere, die mitten im Leben stehen und absolut real wirken. Ich bin mehr als gespannt darauf, wie es weiter geht.