Rezension

Es geht weiter in Crimson Lake

Redemption Point - Candice Fox

Redemption Point
von Candice Fox

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich dachte Ted Conkaffey, dass er in Crimson Lake endlich zur Ruhe kommen könnte. Denn der Ex-Cop, der wegen der Entführung, Vergewaltung und versuchten Mordes an einer Dreizehnjährigen, verhaftet wurde, ist unschuldig. Doch auch in Crimson Lake, wo er an der Seite der exzentrischen Amanda Pharrell als Detektiv arbeitet, holt ihn die Vergangenheit ein. Als Dale Bingley, der Vater des Mädchens, bei Ted zu Hause auftaucht und ihn in die Mangel nimmt, beschließt Ted nun doch dem wahren Täter auf die Spur zu kommen. Während Ted versucht, seine Unschuld zu beweisen, ermittelt Amanda an einem Doppelmord in einer Bar vor Ort. Gemeinsam mit der Polizistin Pep Sweeney beginnt sie zu ermitteln. Bald schon befinden sich sowohl Ted als auch Amanda in Gefahr.
Meine Meinung
Schon der erste Band der Thriller Trilogie rund um den unschuldig verhafteten Ted Conkaffey hat mir sehr spannende Lesestunden bereitet. Dementsprechend neugierig war ich auf die Fortsetzung und gleich vorab, enttäuscht wurde ich nicht.
Dank kurzer Einblendungen auf die Vergangenheit in Form von Conkaffeys Gedanken findet man sich schnell wieder zurecht. Auch Leser, die den ersten Band nicht kennen, dürfte es recht leicht fallen, in die Geschichte einzusteigen. Trotzdem macht es gerade bei einer Trilogie Sinn, die Reihenfolge einzuhalten, denn die persönlichen Entwicklungen der Charaktere sind durchaus gut ausgearbeitet.
Der Schreibstil der Autorin Candice Fox ist leicht, flüssig und mitreißend, so dass man schnell von den Ereignissen gefesselt wird und wissen möchte, wie es weitergeht. Ganz besonders gut gelingt es ihr die Umgebung rund um Conkaffeys neuer Heimat, Crimson Lake, darzustellen und sowohl Charaktere als auch Örtlichkeiten werden klar und lebendig.
Spannend ist die Geschichte rund um Conkaffey so oder so, denn man wird hier nicht nur mit spannenden Fällen konfrontiert, sondern auch mit der persönlichen Geschichte des Ermittlers. Es gibt hier einige Wendungen und die ein oder andere Überraschung, die die Spannung und den Lesefluss aufrecht halten. Zwar ist auch der aktuelle Fall, der in erster Linie von Amanda und Polizistin Sweeney bearbeitet wird, interessant und spannend, doch mich hat hier vor allem Teds Geschichte wieder mitten ins Geschehen gezogen.
Durch unterschiedliche Perspektiven ist der Leser hier nah an der Story. Aus der Ich-Perspektive erfährt man von Ted, wodurch man sich auch mit ihm verbunden fühlt. Amanda, Sweeney und eine dritte Perspektive in Form von Tagebucheinträgen sorgen für Abwechslung. Wobei mir persönlich Amanda dieses Mal ein wenig zu sehr auf die Nerven ging mit ihrer gewöhnungsbedürftigen Art.
Gerade mit Ted habe ich sehr mitgelitten, denn er wird auf Schritt und Tritt vorverurteilt und durch ein Interview, mit dem er eigentlich seine Unschuld klar stellen wollte, verstrickt er sich nur noch mehr. So manches Mal wird hier deutlich, wie ungerecht es zugeht und dadurch, dass man so nah an Ted ist, spürt man dieses absolut nach. Man wünscht sich förmlich, ihn mit verteidigen zu können und fiebert der Aufklärung des Falls regelrecht entgegen. Mir war Ted zuvor schon sympathisch und auch hier ist er derjenige, dessen Geschichte mich berühren konnte. Amanda hat mich dieses Mal doch häufiger dazu gebracht, die Augen zu verdrehen, gerade wenn sie in Reimen spricht, wurde es mir doch zu viel des Guten. Allerdings wird natürlich ihre exzentrische Ader dadurch noch einmal mehr deutlich und man muss sie einfach nehmen, wie sie ist. Auch Pip Sweeney fand ich eine interessante Person und genau wie Ted und auch Amanda hat auch diese eine Vergangenheit, die sie verarbeiten muss. Hier treffen also durchaus sehr auf individuelle Art kaputte Charaktere aufeinander.
Mein Fazit
Wer schon den ersten Band mochte, wird mit Sicherheit gespannt darauf sein, wie es mit Ted und Amanda weitergehen wird. Mir brachte das Buch spannende Lesestunden, ohne großartige Längen. Hin und wieder hatte ich mit Amanda so meine Schwierigkeiten, denn sie ist schon sehr ungewöhnlich in ihrer Art, doch Ted macht das dann doch wieder wett. Ein gelungener Mittelteil, der unterhalten kann und der mich gespannt auf Teil 3 zurücklässt.