Rezension

Es gibt immer Dinge, die will ich gar nicht so genau wissen…

Blake - Jack Heath

Blake
von Jack Heath

Bewertet mit 3.5 Sternen

Timothy Blake ist externer Berater für das FBI. Seine Affinität für Rätsel aller Art und sein fotografisches Gedächtnis unterstützen ihn bei dieser Tätigkeit. Außerdem sieht er ganz oft Dinge, die von anderen gar nicht wirklich wahrgenommen werden. Als er in einem Fall einer Kindesentführung hinzugezogen wird, bekommt er mit Special Agent Reese Thistle eine neue, ziemlich coole, Partnerin. Als dann allerdings die Geldübergabe schief geht gerät Blake selber unter Verdacht, auch wenn das Kind kurz darauf wieder auftaucht.

Blake ist in relativ viele Kapitel unterteilt, was nicht nur das  Tempo erhöht, sondern auch auch die Spannung steigert. Die hier benutzte Ich-Perspektive ist nicht immer so wirklich meine Sache, aber ich finde man gewöhnt sich daran :-) Jedes Kapitel wird mit einem Rätsel eingeleitet, was man zwar nicht unbedingt lösen muss, aber mir macht so etwas Spaß, also gebe ich mir schon Mühe. Manchmal  zwar vergeblich, aber die Lösungen für die Rätsel findet man auch freundlicherweise ganz hinten im Buch :-)

Messlatte

Das man in der Beschreibung zum Buch lesen kann, dass dem Autor schon als Kind die meisten Bücher nicht spannend genug waren und er deshalb selber einen Thriller schreiben wollte, legt die Messlatte dann tatsächlich noch mal eine Markierung weiter nach oben. Nach so einer Aussage muss dann ja was exorbitant spannendes kommen - was jetzt nicht so ganz funktioniert hat. Ja, das Buch ist spannend, aber nicht spannender als viele andere Geschichten auch.

Kombinationsgabe

Manchmal ist es schon etwas unappetitlich, was in seinem Geheimnis begründet ist - mit dem er sich gedanklich ununterbrochen beschäftigt und dank der Perspektive ich demzufolge auch. Der eigentliche Fall, die Entführung des Jungen und in der Folge noch weitere Entführungsfälle, ist durchaus spannend ausgedacht. Blakes Talent zu kombinieren und zu schlussfolgern und das blitzschnell, macht viel Spaß und führt oft  zu überraschenden Erkenntnissen.

Neue Serie?

Auf den Seiten einiger amerikanische Bloggerkollegen wird dieses Buch als erster Teil einer neuen Serie geführt, was so einiges erklären würde. Viel mehr Wert als auf den eigentlichen Fall wird auf Blake und seine neue Partnerin Reese Thistle gelegt. Von beiden erfährt man recht viel persönliches und eine Menge Dinge aus der Vergangenheit beider Protagonisten. Als erster Band einer Serie würde das ja Sinn machen. Für den zweiten Band müsste dann allerdings schon ein echter Hammer folgen, denn der Überraschungsmoment mit dem Geheimnis, das ja nun in diesem Band schon gelüftet wird, ist ja dann schon vorbei.

Luft nach oben

Ansonsten hat das Buch mir viel Spaß gemacht - auch wenn es trotz vollmundiger Ankündigungen nicht der “Oberhammer” war. Es war spannend, solide, sehr gut lesbar geschrieben und dank der eingestreuten Rätsel-Sessions auch sehr kurzweilig. Aber es bleibt schon noch reichlich Luft nach oben, sowohl in der Charakterentwicklung, als auch bei den vielleicht noch anstehenden Fällen.

Mein Fazit:

Blake scheitert ein bisschen an den eigenen, ziemlich hohen, Ansprüchen des Autors - oder zumindest an dem, was er dahingehend verkündet hat. Aber grundsätzlich hat mir das Buch viel Spaß gemacht, den zumindest in einigen Ansätzen bot es mal etwas Neues - wenn auch mit deutlich Luft nach oben.