Rezension

Es gibt keine Liebe auf dieser Welt - oder doch?

Wild Hearts - Kein Blick zurück - T. M. Frazier

Wild Hearts - Kein Blick zurück
von T. M. Frazier

Bewertet mit 3.5 Sternen

T.M.Frazier - Wild Hearts – kein Blick zurück

 

zum Inhalt:

 

Für die streng religiös erzogene Saywer Dixon gibt es keine Liebe, denn in ihrer Kindheit hat sie nicht wirklich viel davon erfahren, weder vom strengen Vater, der Gewalt als ein Privileg des Mannes über seine Frau sieht, noch von der Mutter, die sich immer nur unter dem Vater wegduckt. Doch nun ist Sawyers Mutter tot und was ihr bleibt sind ein Auto mit Wohnanhänger und ein Stück Land irgendwo im Nirgendwo, an einem Ort namens Outskirts. Dort soll ihr Leben neu beginnen.

 

Zum Schreibstil/den Charakteren:

T.M.Frazier schreibt gewohnt flüssig. Die Seiten fliegen nur so dahin. Keine wirklichen Stolpersteine, nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht zu platt. Insgesamt sehr angenehm zu lesen. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Sawyers und Finns Sicht, jeweils in der Ich-Perspektive, was einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt der Beiden zulässt. Darum geht es ja schließlich in einem Liebesroman. Gedanken und Gefühle werden zwar ausführlich beschrieben, allerdings bleiben die Figuren einem seltsam fern, unnahbar und besonders Finn wirkt in seinen Taten oft fragwürdig. Auch ist das schnelle Umschlagen der Gefühle der Beiden zwar für New Adult durchaus normal, aber trotzdem zu schnell. Hier hätte ein wenig mehr Zeit nicht schlecht getan, gerade um mehr über Finn zu erzählen. Denn dass Sawyer zwar eine traurige Vergangenheit hat aber keineswegs ein Mädchen ist, dass sich herumschubsen lässt, also durchaus Charakter hat, erkennt man als Leser sehr schnell.

 

Zur Story:

Eigentlich gibt es gar nicht so viel zu sagen, da es sich um eine recht klassische Liebesgeschichte ohne viele Überraschungen handelt. Ordentlich geschrieben und wirklich süß, an einigen Stellen ein wenig undurchsichtig und mit einem großen Knall am Ende, der gar nicht so groß ist und dem entsprechenden Cliffhanger. An einigen Stellen verheddert sich die Story, gerade dann wenn das Thema auf Sawyers Vergangenheit, bzw. die ihrer Mutter kommt, aber ansonsten plätschert sie sehr angenehm vor sich hin.

 

Meine Meinung:

Ich mag die Bücher von T.M.Frazier, die Geschichten sind meist nicht überragend, aber mit viel Gefühl ohne zu sehr ins kitschige abzudriften. So auch bei diesem Buch. Ich weiß, was ich von ihren Geschichten erwarten kann. Ich habe eine Liebesgeschichte mit Protagonisten, die durchaus mit inneren Dämonen kämpfen, die sich durchaus menschlich verhalten, erwartet und genau das bekommen. Doch genau da liegt auch das Problem. Das hatte ich schon zu oft, mit fehlte hier ein wenig die Frische, ich habe nicht so mit den Charakteren mitgelitten, wie es zum Beispiel bei King oder Preppy der Fall war. Trotz der Kritik hat mir das Buch gut gefallen, ich habe es gern gelesen und recht schnell beendet. Nun freue ich mich auf den zweiten Teil. Ganz toll finde ich auch das Cover, mal nicht der aktuell so beliebte bärtige Badboy, sondern ein wunderhübsch gestaltetes abstraktes Cover. Cover mit sexy bärtigen Badboys sind auch nett, aber dann ist im Kopf das Bild des Charakters bereits so fest, lieber lasse ich da meiner Fantasie freien Lauf. Ich vergebe für das Buch 3,5/5 Sternen, weil es mich trotz Schwächen gut unterhalten hat.