Rezension

Es gibt Romane, die dürften nie zu Ende sein

Das Leuchten jenes Sommers - Nikola Scott

Das Leuchten jenes Sommers
von Nikola Scott

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover zeigt eine junge Frau, die an einem Strand ihr Spiegelbild betrachtet. Es ist grünblau, wie Wasser. Der Titel (oben) und der Namen der Autorin (unten) sind in heller erhabenen Lettern. Man wird neugierig und möchte das Buch zur Hand nehmen.

Nun zum Titel meiner Rezension: Ja, es gibt solche Romane, bei denen man nicht schnell genug weiterlesen kann, andererseits aber viel zu schnell dem Ende entgegenkommt. So einen hat Nikola Scott mit "Das Leuchten jenes Sommers" geschrieben.

Die junge Maddy lebt weitab von der Welt und dem drohenden Krieg behütet auf dem Anwesen Summerhill in Cornwall. Sie erwartet die Rückkehr ihrer Schwester von ihrer Reise. Georgiana ist für sie 15 Jahre Mutter und Vater gewesen und für Maddy ist sie ihre beste Freundin. Sie begrüßt sie freudestrahlend, auch wenn der Freund der Schwestger, Victor, ihr nicht ganz geheuer ist. Doch sie kann nicht im Entferntesten ahnen, was er für Pläne hat!

70 Jahre später bekommt die junge schwangere Frau Chloe den Auftrag, Maddy auf Sommerhill zu fotografieren. Maddy und Georgiana haben Kinderbücher verfasst, die Chloe durch die Kindheit begleitet haben. Es gibt sogar eine Parallele, Chloe hat sich um ihren kleinen behinderten Bruder gekümmert. Auch er ist deshalb mit den Kinderbüchern aus Summerhill großgeworden. - Auch wenn ihr Mann etwas dagegen hat, die Anziehung ist für Chloe dermaßen gross, dass sie sich durchsetzt und nach Summerhill zu Maddy fährt. - Auf Summerhill gibt es jedoch ein zig-Jahre zurückliegendes Geheimnis. Dies soll ihr gesamtes Leben umkrempeln.

Nikola Scott hat die Gabe, die einzelnen Protagonisten so gut herauszuarbeiten, dass man sofort voll in der Geschichte ist und alles miterlebt. Sei es aus Maddys oder auch aus Chloes Sicht. Diese Darstellung der ach so unterschiedlichen Frauen ist ihr absolut wunderbar gelungen. Der Roman ist fesselnd von der ersten (im Jahr 1939) bis zur letzten (im Jahr 2009) Seite.  

Es ist schön, dass die Autorin im Epilog noch einmal auf den Roman eingeht und nicht gleich Werbung für andere Bücher macht. So konnte ich alles nochmal sacken lassen. Nur mit Bedauern hab ich das Buch aus der Hand gelegt.

Der Roman erscheint im Verlag Wunderlich und hat einen Preis von 20 Euro, Es ist auch als E-Book erhältlich.