Es hätte mehr sein können
Bewertet mit 3 Sternen
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Kurzbeschreibung
Erscheinungstermin: 1. Juli 2014
Selma, die Tochter eines angesehenen Zeitungsverlegers, fährt mit ihrer Familie wie jedes Jahr in die Sommerfrische nach Baden-Baden. Man genießt das elegante Ambiente, die Konzerte und Bälle. Selma hat gerade – zum Entsetzen der Mutter! – das Autofahren gelernt und wartet ungeduldig auf die Ankunft ihres Verlobten Gero. Da lernt sie bei einem Ausflug ins nahe gelegene Elsass den französischen Fotografen Robert kennen – und verliebt sich unsterblich in ihn.
Doch wir schreiben das Jahr 1913, und bald wird der Geliebte zu den Feinden zählen …Biografie
Geboren und aufgewachsen im romantischen Mittelrheintal entdeckte Heidi Rehn schon früh ihre Leidenschaft für Geschichte und Geschichten. Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte arbeitete sie zunächst als Journalistin, bevor im Jahr 2000 ihr erster Roman erschien. Seither hat sie das Schreiben nicht mehr losgelassen. Sie lebt und arbeitet in München, reist jedoch leidenschaftlich gern zu den Schauplätzen ihrer Bücher. Ihr Roman "Die Liebe der Baumeisterin" wurde soeben mit dem "GOLDENEN HOMER" 2014 ausgezeichnet. Mit ihrem im Juli 2014 erscheinenden Titel "Der Sommer der Freiheit" vollzieht sie den Sprung aus der Frühen Neuzeit in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, als der Große Krieg die Welt aus den Angeln hob und danach nichts mehr war, wie es einst gewesen ist.
Meine Meinung:
Ich habe schon einige Bücher von Heidi Rehn gelesen und mag ihren Schreibstil. Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde gelesen, die von der Autorin begleitet wurde.
Die Geschichte beschreibt das Leben vor und während des ersten Weltkriegs fast ausschließlich aus der Sicht von Selma. Diese ist in gutsituierten Verhältnissen aufgewachsen und lebt ziemlich unbeschwert in Berlin und Baden-Baden. Den Sommer 1913 verbringt Selma in Baden-Baden, wo sie mit dem Auto ihres Verlobten Gero die Gegend erkundet. Auf einer Ausflugsfahrt mit ihrem Bruder lernt sie Constanze und ihren Vater kennen. Zwischen Selma und Constanze entwickelt sich eine Freundschaft. Gemeinsam leben sie in Berlin, Selma mit ihrem Verlobten, Constanze, um dort zu studieren. Als der Krieg ausbricht, geht Gero zur Front.
Ein tolles Thema, wenn es auch meiner Meinung nach nicht vollends ausgeschöpft wurde. Mir waren einige Passagen zu langatmig beschrieben, andere Dinge, z. B die Hochzeit von Selma und Gero, die Geburt der Tochter und einige mehr, wurden nur am Rande mit 1-2 Sätzen erwähnt. Das fand ich schade, ich hätte gerne mehr darüber erfahren. Auch das Leben von Constanze und Robert wird immer wieder nur angeschnitten. Das Kriegsgeschehen bleibt fast komplett im Hintergrund.
Trotzdem hat mir der Schreibstil der Autorin gut gefallen, auch die Alt-Berliner Begriffe mochte ich leiden.