Rezension

Es hat einfach nichts gepasst.

Die wundersame Reise einer finnischen Gebetsmühle - Arto Paasilinna

Die wundersame Reise einer finnischen Gebetsmühle
von Arto Paasilinna

Also diese Selbstfindungs-/Reise-Romane sind seit dem Hundertjährigen ja schwer im Trend. Da gibt es immer mehr davon. Vor kurzem habe ich bereits einen davon gelesen und rezensiert. Erinnert ihr euch an Ikea-Fakir? Der hat mich total geflasht und auch berührt, doch Die wundersame Reise einer finnischen Gebetsmühle war weder überzeugen noch flashend oder rührend. Sie war einfach nichts. Der Klappentext klang so gut (er klingt doch gut, oder?): Finnen mit einer Gebetsmühle und eine aberwitzige Verkaufsreise, aber aberwitzig fand ich da nur das, was die Finnen da mal eben nebenbei machen. Was? Na, mal schnell aus Versehen ein Restaurant eröffnen, nebenbei den Dalai Lama besuchen und dann aus Spaß Bücher schreiben. Oh... und Gefängnis... auch nicht schlecht. Klingt eigentlich gut, oder? War aber irgendwie nicht so gut.
Ich versuche mal mein Problem in Worte zu fassen: Alles geschieht so etwas larifari nebenbei. Irgendwie ist es nicht so strukturiert und zusammenhängend, aber eben auch nicht wie ein amüsanter Zufall. Man liest einfach eine Abfolge von abgedrehten Zufällen, die hintereinander passieren und das war es dann auch schon. Das Buch konnte mich zu keinem Moment fesseln oder bewegen. Und überzeugt hat es mich schon drei Mal nicht.

Doch nicht nur inhaltlich war das nicht so ganz meine Wellenlänge: Der Anfang, an dem Lauri auf seinem Felsen steht, gefiel mir noch irgendwie, jedoch bekam ich einfach keinen Zugang zu diesen Charakteren. Eigentlich kann ich schon fast sagen: Ich kann nicht nachvollziehen, was genau sie warum machen. Tja, im Prinzip verstehe ich die Charaktere wirklich überhaupt nicht. Liegt das daran, dass es Finnen sind? Liegt mir diese finnische Natur vielleicht nicht? Ich kann es euch nicht sagen.

Hm... zu guter Letzt, nachdem schon mal weder Inhalt noch Figuren mich sonderlich angesprochen haben, ist da noch der Stil. Soll ich es kurz machen? Langweilig. So empfand ich es. Ich habe das Buch nicht verschlungen und irgendwie fand ich es auch lesetechnisch alles andere als spannend. Nicht mal die Gefängnisaufenthalt oder die austickende Gebetsmühle... das alles hat mich nicht so vom Hocker gerissen. Daher habe ich das Buch auch in mehreren Anläufen beendet, es ist nicht wirklich geflutscht.

Fazit

Definitiv ist dieses Buch für mich eines der schlechteren Reise- und Erkenntnis-Bücher, die aktuell auf dem Markt schwirren. Vielleicht komme ich auch mit der finnischen Mentalität nicht klar, doch überzeugt hat es mich gar nicht. Schade, denn es klangt echt gut.