Rezension

Es hat mich zum Nachdenken gebracht

Die Flockenleserin
von Mike Powelz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:

Im Grunde ist ein Hospiz wie ein schönes Hotel – kein bisschen düster. Weiße Ärztekittel? Fehlanzeige. Haustiere? Erlaubt. Feste Besuchszeiten? Nein. Vorzeitig auschecken? Auch das kommt vor … Doch natürlich gibt es Unterschiede zu normalen Hotels. Schließlich sterben die Gäste im »Hotel Hospiz«. Außerdem sind sie ehrlicher als an jedem anderen Ort, egal ob Manager oder Obdachloser, Schwuler oder Neonazi, piekfeine Dame oder Aids-Kranke.

Als die kranke Minnie ein Zimmer in Haus Holle bezieht, lernt sie ihre elf Mitbewohner kennen, jeder der Gäste verbirgt ein anderes schmutziges Geheimnis. Plötzlich ereignen sich drei mysteriöse Todesfälle und Minnie fühlt sich dazu berufen zu beweisen, dass ein unheimlicher Serienmörder dahintersteckt.

 

Meine Meinung:

Ich bin durch Zufall auf dieses Buch gestoßen. Eine Freundin von mir, dachte fälschlicherweise, dass es sich um einen Krimi handeln würde. Daraufhin konnte ich auch nur sagen: "Ein Krimi, in einem Hospiz? Wie makaber!"

Trotzdem war ich neugierig und habe mir eine Leseprobe auf meinen Kindle heruntergeladen. Als ich das Vorwort von Mike Powelz gelesen hatte, war klar, dass es kein Krimi ist, sondern nur Krimiaspekte enthält, sich im Großen und Ganzen, aber über das Leben und Sterben in einem Hospiz dreht.

Da ein Arbeitskollege vor Kurzem in einem Hospiz gestorben ist, wollte ich wissen, wie es so in einem Hospiz abläuft, ob die Menschen sehr leiden müssen usw.

Mike Powelz schreibt aus seinen eigenen Erfahrungen. Sein Vater ist damals in einem Hospiz verstorben. Auch kommen er und seine Familie selbst in dem Buch vor.

Die Hauptprotagonistin "Minnie" eine alte Dame Anfang 80 ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie hat Angst vor dem Tod und möchte erst nicht ins Hospiz, weil sie die Hoffnung gesund zu werden nicht aufgeben möchte und man in einem Hospiz ja direkt mit dem Tod konfrontiert wird. Doch als sie erstmal dort ist, gefällt es ihr dort und ihre neuen Mitbewohner und sie freunden sich an.

Durch den Krimi-Fall im Buch, kommt es keinesfalls wie ein Ratgeber zum Thema Sterben rüber, auch wenn der Krimi und auch die Auflösung nur nebensächlich sind.

Fazit:

Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken gebracht und mir auch ein bisschen die Angst vorm Sterben genommen. Der Tod ist ja immer eher ein Tabu-Thema, worüber niemand reden möchte. Es war sehr informativ, bewegend und auch unterhaltsam. Ich kann es jedem empfehlen, der den Tod mit anderen Augen sehen möchte.