Rezension

Es hatte Höhen und Tiefen

Tiefenwelt - Theresa Sperling

Tiefenwelt
von Theresa Sperling

Tiefenwelt
by T. F. Sperling

Inhalt:
Unterdrückung und Armut prägen Lenyos Leben. 
Eine Mauer, die die Nord- von der Südstadt trennt.
Als Lenyo von einer Rebellion erfährt, die in dem verborgenen Bunkerlabyrinth unterhalb der Stadt geplant wird, begibt er sich auf den Weg, um sich den Rebellen anzuschließen und seine Familie aus dem Leid zu befreien. 
 

Meinung:
Ich fand den Protagonisten Lenyo ziemlich nervig. Das änderte sich auf den letzten 3-4 Kapiteln, als er einen scheinbaren Charaktersprung macht und über sich selbst hinauswächst. Das hält jedoch nur bis zum Vorletzten Kapitel an - am Ende hätte ich ihn am liebsten wieder mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. 
Seinen Bruder und seine Eltern mochte ich wirklich sehr, ebenso einige Rebellen. 
Die Story an sich war nichts Neues und doch ziemlich gut. Ich fand viele Episoden sehr spannend geschrieben, auch wenn so manche Szenen etwas ausführlicher hätten sein können. Dabei spiele ich besonders auf das viel zu schnell durchlaufende Ende an, bei dem ich mir dann doch mehr Tiefe und mehr Informationen zu allem gewünscht hätte. Da ging alles Schlag auf Schlag, sodass ich noch immer hier sitze und mich bei einigen Aspekten frage, wieso das so ist, warum das und das gemacht wurde und wie es dazu kam. 
Ohne zu Spoilern - vom Ende war ich enttäuscht. Da hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht. Ich hatte gehofft, dass mehr auf die Personen eingegangen wird und dass die Autorin sich zeitgelassen hätte, näher auf die einzelnen Szenen einzugehen. 
Zudem hätte ich mir viel mehr Zwischensequenzen zu Lenyos Familie gewünscht, da diese wirklich außerordentlich gut geschrieben waren und in mir eine gewisse Emapthie erweckt haben. 
Das System des Labyrinths war zwar nicht sonderlich ausführlich genannt worden, was aber dem Buch nicht geschadet hat - ich konnte mir dennoch gut vorstellen, wie die Gänge aussahen, wo Lenyo immer hin musste, was alles Teil des Geschehens war. Es war vollkommen genügend und realistisch dargestellt. Vieles hat die Autorin beachtet, was für ein Überleben unter der Erde wichtig ist. 
Ebenso interessant fand ich die Krankheit, die in dem Buch thematisiert wurde und wie einzelne Personen damit umgegangen sind, wie die Entwicklung und der weitere Werdegang war. 
Ich bin gerade ziemlich unschlüssig, welche Punktzahl ich diesem Buch geben soll, da es sowohl viele Höhen, wie auch viele Tiefen hat. 

Da ich die letzten 6 Kapitel jedoch an einem Zug gelesen habe, ohne das Buch abzulegen, entscheide ich mich an dieser Stelle für 
4 von 5 Pfoten