Rezension

Es ist eine Mischung aus Freundschaft und die Suche nach dem richtigen Leben

Weißer Zug nach Süden
von Thommie Bayer

Bewertet mit 4 Sternen

Schreibstil:
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist direkt und authentisch. Details werden nicht überflüssig in die Länge gezogen und trotzdem schafft es Thommie Bayer mit seinen Worten den Leser direkt in die Welt von Chiara zu bringen. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen und strahlt durch seine Wortwahl die Emotionen aus, die der Autor ausdrücken möchte.
Fazit:
Das Cover finde ich toll. Abgebildet sind Wildgänse, die ich selber wirklich mag. Sie symbolisieren für mich Freiheit und oft stehe ich auch am Fenster, wenn sie hier vorüber ziehen. Aber auch eine Frau auf einem Motorroller ist zu sehen. Am Anfang konnte ich mit ihr keinen Bezug zum Titel und zur Kurzbeschreibung herstellen. Doch im Laufe des Buches wurde mir klar, das es sich um Chiara handeln muss, die immer mit einem Motorroller unterwegs ist.

Der Einstieg in das Buch hat mir sehr gut gefallen, da sich nach den ersten Zeilen einige Fragen auftun, die den Leser neugierig auf ein Weiterlesen machen.

Chiara ist die Hauptprotagonistin mit deutscher Mutter und italienischem Vater. Sie ist überstürzt nach Deutschland zu ihrer Freundin gezogen, die aber wiederum nach New York gegangen ist. Doch genau hier ist schon gleich auf den ersten Seiten die Neugierde geweckt. Das große Warum steht im Raum und wird auch erst zum Ende hin aufgelöst. 

Gelungen finde ich die Umsetzung, wie Herrn Vorden dargestellt wird.. Er wird zwar sehr oft erwähnt, aber an keiner Stelle des Buches tritt er wirklich in das Geschehen ein. Jeder Leser macht sich so von Mister X ein eigenes Bild, welches die Spannung erhöht. Da ich mich auch sehr gut in die Rolle von Chiara hinein versetzen konnte, baute sich immer mehr die Spannung auf. Wer ist dieser Vorden?? Ich wollte mehr wissen. Der Autor schafft es, ihn auf eine gewisse Weise präsent darzustellen, trotzdem bleibt dem Leser genug Freiraum für die eigene Fantasie und das fand ich an dem Buch mal etwas ganz anderes und auch Besonderes. 
Das Buch strahlt ein gewisses Prickeln aus. An manchen Stellen kommt auch die Erotik ein wenig zum Zuge, die aber nicht überhand nimmt und auch keines Wegs in Richtung Erotikroman geht. Trotzdem schafft es der Autor, in dieses kurzen Phasen das Prickeln und die Emotionen gekonnt rüber zubringen und verleiht dem Buch etwas Besonderes, so dass auch mal eine kleine Wendung in der Geschichte aufkommt.

Weißer Zug nach Süden, ist ein Kurzroman, den man sehr gut lesen kann. Er ist eine Mischung aus Freundschaft, die Suche nach dem richtigen Leben, dem Geheimnisvollen in Bezug auf Herrn Vorden und ein gewisses Prickeln.

Insgesamt hat mich das Buch überzeugt, auch wenn ich zum Schluss ein etwas anderes Ende erwartet habe, aber da kommt es halt auch darauf an, was der Leser sich in seiner Phantasie zurecht legt... Ich war überrascht, wie schnell dieses Buch dann doch bei der letzten Seite angekommen ist. Ich fühlte mich unterhalten und konnte in das Buch abtauchen.

Von mir 4 von 5 Federn