Rezension

es ist nicht alles wie es scheint...

Der Schein - Ella Blix

Der Schein
von Ella Blix

Bewertet mit 5 Sternen

Alina, ein 16jähriges Mädchen muss, da ihr Vater einen zeitlich befristeten Forschungsauftrag in den USA angenommen hat, in das Internat Hoge Zand, welches auf der kleinen Insel Griffiun in der Ostsee liegt. Sie ist nicht sehr begeistert davon, da sie ihre Freunde in Berlin zurücklassen muss. Ihre Mutter ist vor langer Zeit einfach verschollen, aber genaueres weiß sie auch nicht, da ihr Vater ihr nicht alles erzählt, um sie zu schützen.

Dem Autorinnen-Duo Antje Wagner und Tania Witte, die hinter Ella Blix stehen sind mit diesem Abenteuer ein guter Start in den Jugendbuch-Sektor gelungen.

Man findet sich direkt in der Geschichte wieder und erlebt hautnah das Gefühlschaos der Protagonistin mit, die sich mit der neuen Situation, plötzlich auf dieser kleinen Insel gestrandet zu sein, zurechtfinden muss. Gemeinsam mit ihr lernen wir neue Freunde kennen und bekommen hautnah mit, wie sie versucht Ordnung in ihr Leben zu bringen.

Eines Nachts sieht Alina einen seltsamen grünen Strahl im Naturschutzgebiet, welches sich nördlich an das Internat anschließt. Sie ist neugierig und versucht Details bezüglich dieser Strahlen herauszufinden. Zusammen mit ihren neuen Freunden, den Lonelies, einer Gruppe Schülerinnen und Schülern, die so wie sie, auch während der Wochenenden und der Ferienzeit im Internat verweilen, sowie einem Mädchen aus dem Ort und einem weiteren Mädchen, macht sie sich auf die Suche nach Informationen, um das Rätsel aufzuklären.

Entgegen anderer Meinungen hat mir das Einbinden von sprachlichen zeitgenössischen Ausdrücken, Interpreten, Songs und Co. sehr gut gefallen, da dadurch ein aktueller Touch hergestellt wurde, die die originäre Zielgruppe sicher ansprechen wird. Auch das Darstellen von Charakteren, die nicht der Norm entsprechen und sich dabei auch nicht innerhalb der üblichen Muster verhalten habe ich als sehr erfrischend empfunden. Die genutzten Umschreibungen für dargestellte Situationen haben mich sehr positiv überrascht. Dadurch fühlte ich mich in den Plot hineingezogen. Es wurde viel erlebbarer für mich.

Es werden weitere Details und neue Aspekte eingeführt, die alle auf ein großes, nicht unbedingt vorhersehbaren Finale hinarbeiten. Besonders gelungen finde ich, dass das Buch anregt, eigene Denkstrukturen zu hinterfragen. So steckt Alina z. B. alle neuen Bekannte in virtuelle Schubladen und macht so gut wie immer die Erfahrung, dass dieses Schubladendenken sie nicht weiterbringt, sondern sie regelmäßig mit ihren stereotypen Einschätzungen danebenliegt.

Den Autorinnen gelingt es die verschiedensten Genres einzubinden und dieses so zu machen, dass man kaum damit rechnet.

Das Buch hat mich total überzeugt und für dieses Leseabenteuer vergebe ich verdiente 5 von 5 Sterne. Ich hoffe, dass wir zukünftig noch mehr von Ella Blix lesen dürfen.