Rezension

Es kann jeder von ihnen gewesen sein....

Murder Park - Jonas Winner

Murder Park
von Jonas Winner

Bewertet mit 4 Sternen

„Jetzt ist er hier bei uns, ging es ihm durch den Kopf, jetzt sind wir alle hier.“
Zodiac Island war einst ein Freizeitpark, bis ein Mörder sein Unwesen trieb.  Jeff Bohner tötete dort drei junge Frauen, alleinerziehende Mütter im Beisein ihrer kleinen Kinder, bis ihm das Handwerk gelegt werden konnte und er  zum Tode verurteilt wurde.
20 Jahre später soll auf der Insel  Murder Park eröffnet werden, ein recht dubioses Vergnügen für Singles, alles unter dem Motto  Serienkiller.
12 handverlesene Personen werden vorab zu einem Presseevent mit einer Fähre auf die Insel gebracht, der Eigentümer und die Erfinderin von Murder Park, seine Pressesprecherin, Reporter mit ihrem Team, die ehemalige Fallermittlerin, ein Psychiater und das Hauspersonal. Die meisten von ihnen verbindet etwas mit den Ereignissen aus der  Vergangenheit der Insel, allen voran der junge Polizeireporter Paul, dem ein besonderes Trauma aus Zodiac Island anhaftet.
Ein Wochenende lang sollen sich diese Personen nun auf der Insel aufhalten, abgeschnitten von der Außenwelt, denn die Fähre kommt erst wieder montags. Bis die ersten seltsamen Dinge passieren und letztlich die Situation eskaliert….
Ganz unbekannt ist so ein Setting ja nicht, bekannt aus Filmen oder Serien wie Mindhunt, Identity oder Harpers Island. Eine Hand voll Personen in einem geschlossen System, einer von ihnen ein Mörder, oder gibt es doch noch jemanden anderen. Gekonnt spielt der Autor auch mit der eigentümlichen Faszination zu Serienkillern, streut immer wieder bekannte Namen, wie Jeff Dahmer, Ed Gein, David Berkowitz.. ein. Die Darstellung der Morde ist explizit und grausig, aber für versierte KrimileserInnen immer noch gut aushaltbar.
So wie Paul immer wieder neue Theorien anstellt, was die Identität des Mörders anbelangt und dies ihn nahezu an den Rand des Irrsinns treibt, beginnt man beim Lesen immer wieder neue Ideen zu entwickeln und wieder zu verwerfen. Immer wieder dreht und wendet sich die Situation, es bleibt bis zum Ende spannend. Von der Auflösung, die für meinen Geschmack zu konstruiert war,  war ich dann doch ein kleines bisschen enttäuscht.
Nichtsdestotrotz hatte ich mit diesem Buch angeregte Lesestunden und ich danke dem Autor Jonas Winner, dass er mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat.