Rezension

Es kommt wieder Schwung in die Sache

Die Feuerinseln - Richard Schwartz

Die Feuerinseln
von Richard Schwartz

Bewertet mit 4 Sternen

Die Welt von Askir wird wieder ein Stück größer
Endlich geht es weiter. Unser lieb gewonnener Heldentrupp verlässt das Wüstenreich Bessarain und macht sich auf zur sagenumwobene Stadt Askir. Es wurde nun auch wirklich Zeit. Der Plan klang zunächst einfach: Von Gasalabad mit dem gekauften Schiff den Fluss entlang schippern und dann die Küste hoch nach Askir, doch ganz so einfach gestaltete sich die Fahrt dann natürlich doch nicht und kaum hat man sich versehen, entwickelt sich die Reise in die Reichsstadt zu einem turbulenten und spannenden Abenteuer auf hoher See.

Den Kontrast vom Wüstenreich in den vorherigen Bänden zu diesem maritimen Abenteuer fand ich sehr erfrischend und Richard Schwartz beweist einmal mehr wie vielseitig er den unterschiedlichsten Schauplätzen Leben einhauchen kann.

Darüber hinaus lernen wir in diesem Band mehr von den sieben Königreichen kennen. Zum einem erfahren wir etwas mehr über die Varlande, da mit Angus ein neuer Mitstreiter von eben dort die Gruppe begleitet und zum anderen spielt ein Teil der Handlung in Aldane, dem zeitgrößten Königreich der sieben Reiche. Allzu viel will ich zu diesen Regionen gar nicht sagen, aber ich kann sagen, dass Schwartz die einzelnen Länder durchaus individuell und interessant gestaltet. (Wenngleich mir Aldane mit ihrem fast schon fanatischen Aberglauben nicht sehr symphytisch war)

Ein Abenteuer auf hoher See
Wie bereits erwähnt, läuft die Reise nach Askir, sagen wir mal, ereignisreich ab. Wir treffen auf Piraten, geflügelte Monster und erstmals auch auf Soldaten des Feindes. Auf den schwankenden Decks diverser Schiffe kommt die Spannung dementsprechend nicht zu kurz. Dennoch ist das Tempo nicht an allen Stellen optimal. Das Buch ist mit 544 Seiten deutlich umfangreicher als die vorherigen Bände und hin und wieder hat man das Gefühl, dass Havald in eine Art Trott verfällt, bis es wieder richtig losgeht. Zwar erfährt man gerade an diesen Stellen einige neuen Hintergründe, zum Beispiel über das Tyrannenreich Thalak, dennoch reichte es für mich nicht ganz für die volle Punktzahl (aber es war nah dran)

Ein weiterer interessanter Aspekt sind die fast schon philosophisch anmutenden Religionsdebatten die Havald mit sich selbst führt. Es tauchen Fragen auf wie „Inwieweit sind die Menschen selbstbestimmt?“ und gerade in diesem Band macht Havald geradezu eine Selbstfindung durch. Dass er mit seinem Gott hadert konnte man ja schon in den vorherigen Bänden erkennen, aber nun macht er Fortschritte udn entwickelt sich weiter, statt nur wie ein sturer Esel zu bocken.

Fazit:
Es fehlte nicht viel für die volle Punktzahl. Piraten, wilde Stürme zu See und ein geheimer Tempel in einem Vulkan garantieren Spannung und Lesespaß, trotz mancher sehr Dialoglastiger Passagen.