Es lebe RUHL!
Bewertet mit 3.5 Sternen
Luan wollte sich doch nur etwas Geld leihen, aber als man ihn erwischt, wird er nicht angehört. Lediglich eine Mitteilung, dass er die Kristallprüfung nicht ablegen darf, wird ihm zugespielt. Luan braucht aber diese Prüfung, er will doch als Programmierer arbeiten und damit ein wertvoller Teil von RUHL werden. Ohne die Prüfung kann er die Arbeit mit Computern vergessen. Er flieht und trifft auf Sansibar, die er von früher kennt. Sie scheint sich aber überhaupt nicht an ihn zu erinnern. Als dann auch noch die Sipos seine Verfolgung aufnehmen, scheint alles verloren. Er sieht keinen Ausweg und lässt sich auf einen ominösen Handel ein…
Es lebe RUHL und alle sind RUHL. Ein Leben für die Gemeinschaft ohne eigene Träume und Geheimnisse.
(Derartige Parolen verursachen bei mir ohne Umschweife Gänsehaut)
Die Geschichte der Schattensurfer wird aus zwei Perspektiven erzählt.
Auf der einen Seite ist Luan, der als Waise aufgewachsen ist und dessen Leben sich um Computer dreht. Im Buch wird er als genialer Programmierer und Ausnahmetalent dargestellt. Da versteht sich von selbst, dass er alles dafür tut, um eines Tages ein anerkannter Computerspezialist zu werden.
Auf der anderen Seite ist Sansibar. Sie ist begeistert von RUHL und kann demnächst auch endlich ihre Kristallprüfung ablegen. Ihre Gedanken zum Wohle der Allgemeinheit abzugeben, ist deswegen auch überhaupt kein Problem für sie. Ihre Freunde und ihr Vater sind schließlich auch alle hin und weg von RUHL, oder?
Mir persönlich waren die Personen etwas zu flach. Wirklich tiefgründige Erklärungen und Motivationen waren nicht zu erkennen. Dabei waren Luan und Sansibar nicht unsympathisch, sondern eher etwas farblos. Darunter litt auch etwas die Interaktion zwischen den einzelnen Charakteren. Man könnte es umschreiben mit der Tatsache, dass ich nicht mitgefiebert habe beim Werdegang der Charaktere.
Zudem gab es einige Logiklücken, die ich leider nicht näher ausführen kann ohne interessante Abschnitte der Geschichte vorwegzunehmen. (Ein unverfängliches Beispiel: Völlig gleichgültige Menschen, die zielgerichtet jemandem Schaden wollen?!)
Fazit:
Das Interessante ist, dass ich trotz meiner Kritikpunkte die Idee hinter der Geschichte mochte. Kurzweilige Unterhaltung war es für mich allemal. Wer also über einige Negativpunkte hinwegsehen kann, wird trotzdem in eine spannende futuristische Welt abtauchen können.