Rezension

Es macht traurig und fassungslos, wie mit einem Missbrauchsopfer umgegangen wird

Am Ende siegt die Liebe - Claudia Mehler

Am Ende siegt die Liebe
von Claudia Mehler

Bewertet mit 5 Sternen

Als ihre kleine Tochter immer reizbarer wird, denkt sich Claudia Mehler nicht viel dabei. Auch die kleineren und größeren körperlichen Beschwerden machen ihr zunächst wenig Sorgen. Doch dann entdeckt sie zufällig den Grund: ihre Tochter wird seit mehreren Monaten in der Schule missbraucht. Gemeinsam mit ihrem Mann nimmt versucht sie ihrer Tochter zu helfen und wieder in ein normales Leben zu finden.

Mit dem Thema wurde ich selber schon im persönlichen Umfeld konfrontiert. Daher hatte mich das Thema sehr interessiert. Hier geht es um ein Mädchen, dass sich zögernd der Mutter anvertraut, und dass genau das erlebt, was Opfer sexueller Gewalt so oft befürchten: das Opfer wird sozusagen bestraft. Das Buch beschreibt genau, wie steinig der rechtliche Weg ist und wie langsam die Mühlen der Justiz mahlen. Auch wenn das Buch in Italien spielt, die rechtliche Situation ähnelt der Situation in Deutschland sehr. Und so liest man teils gespannt, teils fassungslos, welches Martyrium das Mädchen und ihre Familie gehen müssen. Ein emotionaler Tatsachenbericht, der wütend und traurig macht.