Rezension

Es war schön, wieder nach Raverra und Vaskandar zu reisen

Sturmschwingen - Melissa Caruso

Sturmschwingen
von Melissa Caruso

Bewertet mit 4 Sternen

Die Freundschaft zwischen der Falknerin Amalia und der Falkin Zaira wächst. Und das ist dringend notwendig, denn sie müssen verhindern, dass Ruven und die mit ihm verbündeten Herrscher aus Vaskandar das Imperium angreifen.

Sofort war ich wieder angekommen in der Welt von Amalia und Zaira. Hat mich Teil 1 „Flammenflug“ zu Beginn atmosphärisch stark an ein vergangenes Venedig erinnert, so ist davon in Teil 2 „Sturmschwingen“ nichts mehr zu spüren. Melissa Caruso schafft es immer mehr, eine ganz eigene Welt vor meinen Augen erstehen zu lassen. Die Welt ist schön und grausam zugleich. Voller Ränkespiele und Intrigen, doch auch voller Liebe und Freundschaft. Die beiden Hauptfiguren Zaira und Amalia sind mir mit ihrer Stärke und Freundschaft immer mehr ans Herz gewachsen. Auch, wie sich die eine wider ihren eigenen Willen verliebt und die andere ihr Herz hinter das Wohl des Landes stellt und dabei vielleicht doch die Liebe findet, ist sehr schön herausgearbeitet.

Doch obwohl ich mich auf dieses Abenteuer gefreut habe, die dargestellte Welt spannend finde und mir die Figuren sehr ans Herz gewachsen sind, war es zeitweise nicht ganz einfach, voranzukommen. Zu sehr arbeitet die Autorin militärische Strategien aus, zu ausufernd schildert sie zum Teil die oder höfische Etikette. Das hat dem Buch unnötige Längen beschert und den Lesefluss gebremst. Schade, denn „Sturmschwingen“ ist auf der anderen Seite durch die Aneinanderreihung von sich überschlagenden Ereignissen abwechslungsreich und durch unvorhergesehene Wendungen auch immer wieder sehr fesselnd.

Am Ende des Buches hat mir dennoch besonders gut gefallen, dass es sehr gut möglich erscheint, dass wir als Leser/innen weitere Abenteuer mit der Falkin Zaira und der Falknerin Amalia im Kampf gegen Vaskander zu lesen bekommen. Mich würde es sehr freuen. Und vielleicht lernt die Autorin mit der Zeit, langatmige Schilderungen zu straffen und dadurch die Spannung zu steigern.