Rezension

Es wird mit jeder Seite besser.... aber nicht gut genug

Rote Kreuze
von Sasha Filipenko

Bewertet mit 2 Sternen

„Sie denken, da gehe ich nach Hause, tue niemanden etwas zuleide, und dann das: Auf einmal steht da diese wahnsinnige Alte und will mir ihr Schicksal klagen?“

Das soll lt. Buchrücken der Beginn einer wundervollen Freundschaft zwischen zwei ungleichen Personen sein. Leider kann ich das nicht bestätigen. Die entstandene Freundschaft besteht am Ende des Buches, ist aber nur ein Nebenprodukt und steht nicht im Mittelpunkt der Geschichte. Dieser liegt auf den bisherigen Erlebnissen von Tatjana Alexejewna. Ihre Lebensgeschichte ist geprägt von Krieg und den üblichen Kriegsereignissen, der Suche und Hoffnung nach ihrer Familie, wie sie selbst die Zeit er- und überlebt hat. Mal abgesehen von den ersten 80 Seiten des Buches waren Tatjanas Erlebnisse auch interessant zu lesen. Das flaute aber spätestens mit Alexanders Story ab. Er ist jung, hat so seine Probleme, ist ein Einzelgänger und über ihn erfährt man nicht wirklich was. Er und sein Leben sind langweilig und fad.

Der Titel passt sehr gut zum Buch. Es kommen viele Kreuze, auch rote, in den unterschiedlichsten Varianten, vor. Diese erst mal so zu finden und in das Buch zu integrieren ist eine Kunst. Was es damit auf sich hat, sollte man dann aber ggf. selbst lesen. Das Cover an sich finde ich dagegen mittelprächtig. Da es mir aber auf den Inhalt ankommt lasse ich es in der Bewertung unter den Tisch fallen.

Der Schreibstil an sich ist gut. Die Art und Weise, wie erzählt wird, indirekte und direkte Rede, etc. sind aber zum Teil schnell wechselnd und nicht immer sofort erkennbar. Das machte es für mich schwierig, mich voll und ganz auf den Inhalt des Buches zu konzentrieren.

Fazit:

Buch und Leser müssen zusammen passen. Bei uns beiden ist das nicht der Fall. Tatjanas Geschichte ist gut gelungen. Die Art und Weise der Umsetzung und Alexanders Part haben mir nicht gefallen. Deshalb vergebe ich zwei Sterne und empfehle, die Rezensionen zu lesen und nach Gefühl sich dafür oder gegen den Kauf des Buches zu entscheiden. Ist quasi für „wagemutige“.