Rezension

Es wird wieder spannender, aber mir fehlt die Logik

Night School 04. Um der Hoffnung willen - C. J. Daugherty

Night School 04. Um der Hoffnung willen
von C. J. Daugherty

Bewertet mit 3 Sternen

Auf der Flucht vor Nathaniel und seinen Handlangern haben Allie und Rachel in den verschiedensten Ländern Unterschlupf gefunden. Seit einem Monat sind sie nun gemeinsam mit Sylvain in Frankreich im Haus seiner Eltern. Doch da passiert die Katastrophe: Allie und Sylvain werden am Strand angegriffen, können Nathaniels Leuten nur knapp entkommen. Was nun? Lucinda, Allies Großmutter, entscheidet, dass sie zurück nach Cimmeria sollen. Dort sind die Sicherheitsvorkehrungen immens erhöht worden. Doch es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis Nathaniel die Kontrolle über die Schule gewinnt. Gibt es noch einen Ausweg?

Das Buch startet gleich sehr temporeich mit der Flucht von Allie und Sylvain vor Nathaniels Handlangern. Man erfährt, dass Allie und Rachel schon länger auf der Flucht sind und fragt sich, wohin es nun für die beiden geht. Die Nachricht, dass es wieder nach Cimmeria geht, hat mich überrascht und gefreut. Ich habe die Lehrer und Schüler in Cimmeria inzwischen liebgewonnen und hätte es schade gefunden, wenn es kein Wiedersehen gegeben hätte.

In Cimmeria ist die Lage allerdings äußerst angespannt. Es sind kaum noch Schüler dort und die Lehrer versuchen, die Normalität zu wahren. Wie Nathaniel so viele Eltern dazu bewegen konnte, ihre Kinder von der Schule zu nehmen, wird leider weiterhin nicht erklärt. Wären die Eltern alle Mitglieder in Orion, dann wären ihre Kinder doch auch (fast) alle in der Night School gewesen, was aber nicht so war. Ich werde da einfach nicht schlau draus. Und wie kann es sein, dass sich fast alle Mitglieder von Orion hinter einen Mann stellen, der mehrere Morde an Kindern als „Versehen“ bezeichnet, nur um selbst mehr Macht zu erhalten? Gefallen hat mir hingegen, dass Rachel nach der gemeinsamen Flucht mit Allie auch endlich ein Teil der Night School wird. Hier hat sich die Autorin für Rachel eine Entwicklung überlegt, das toll zu Rachel passt und sie mehr in die Ereignisse einbindet.

Für Allie beginnt in Cimmeria eine Zeit, in der sie sich überlegen muss, wer sie sein will. Wird sie ihre Großmutter im Kampf gegen Nathaniel unterstützen, damit er die Kontrolle über Cimmeria nicht gewinnt? Hier stehen weitreichende Entscheidungen für sie an. Auch muss sie sich endlich über ihre Gefühle klar werden: Liebt sie Sylvain oder Carter? Ich hoffe sehr, dass Allie nun bei ihrer Entscheidung bleibt und sich im finalen Teil nicht wieder umentscheidet.

Im Vergleich zu Band 3 war der vierte Teil um einiges actionreicher und bietet eine große Aufdeckung, was mir gefallen hat. Den Handlungsverlauf finde ich inzwischen allerdings reichlich unlogisch. Ich glaube, ich hinterfrage einfach zu viel. Ich würde gerne viel mehr über die Zusammenhänge erfahren, das Liebesdreieck geht mir auf den Keks und warum bitte zieht man sich keine schusssicheren Westen, wenn man genau weiß, dass der Gegner Pistolen hat?

Den finalen Teil werde ich natürlich lesen, weil ich wissen will, wie die Autorin das Ganze nun auflösen wird. „Um der Hoffnung willen“ lässt sich zwar sehr leicht und schnell lesen und ich mag Allie als Protagonistin, aber es stören mich einige Dinge am Aufbau der Geschichte, sodass ich nicht mehr als 3 Sterne für diesen vierten Teil vergeben kann.