Rezension

Esoterische Liebesgeschichte

Wohin die Zeit uns führt - Ben Bennett

Wohin die Zeit uns führt
von Ben Bennett

Bewertet mit 3.5 Sternen

Penny hat es geschafft: Als arme Waise vom Lande genießt sie als erfolgreiche Investmentbankerin Macht, viel Geld und einen teuren Lebensstil in New York. Doch dafür hat sie keine Freunde, ihre große Liebe Jay, auf die sie zugunsten ihres Jobs verzichtet hat, ist tödlich verunglückt und nun wird auch noch ein inoperabler Hirn-Tumor diagnostiziert!  Als Penny an ihrem 40. Geburtstag ziellos durch die Gegend läuft, zieht es sie nach Coney Island in das alte Riesenrad, wo sich ihr plötzliche eine zweite Chance bietet....
Ben Bennett hat mit "Wohin die Zeit uns führt" wieder einmal einen großen spirituellen Liebes-Roman erschaffen, mit dem er nicht nur gut unterhalten will, sondern auch die Fragen nach der Bedeutung von Macht und Geld und den Werten im Leben eines MEnschen fragt und den Leser zum Nachdenken anregen will. Dabei setzt er auf extreme Gefühle: Die große Liebe, das große Geld, die unheilbare Krankheit und der geheimnisvolle Fremde. Mit vielen Hintergrundinformationen kann und will der Autor auch nicht dienen.

Trotz aller illusorischen Elemente bleibt die Geschichte durchaus im Hier und Jetzt verankert und gehört nicht zum Genre der Fantasy. Sie ist stringent und letztlich glaubhaft; allerdings bin ich mit dem Ende insofern unzufrieden, als es nicht logisch ist und irgendwie unpassend wirkt - obgleich es durchaus ein befriedigendes Ende für die Geschichte von Penny ist. So blieb für mich leider trotzdem ein schaler Geschmack zurück.

Die Protagonisten sind bildlich und sympathisch, wenn auch ein wenig eindimensional beschrieben, ihre Handlungen nachvollziehbar und der Roman zieht den Leser voll in seinen Bann.
Der Leser - oder doch wohl eher die LeserIN - darf von Liebe, Geld, toller Designerware, gutem Leben und einer glücklichen Chance träumen und sich dem Alltag entziehen.

Sicher ein Buch für gemütliche Winterabende oder eine passende Urlaubslektüre.