Rezension

etwas albern, aber ganz nett

Hasta La Pista: Wo die Liebe hinfährt - Sophia Monti

Hasta La Pista: Wo die Liebe hinfährt
von Sophia Monti

Bewertet mit 4 Sternen

Im Süden

Der Beginn des Romans hätte mich beinahe davon abgehalten, weiter zu lesen. Die ganze Szenerie war mir zu albern und unnatürlich, doch zum Glück habe ich es zusammen mit Anja und Jan bis nach Spanien geschafft. Relativ schnell nämlich ändert sich der Erzählstil zu einer locker leichten Liebesromanze, die auch atmosphärisch schön die Stimmung der Reise durch die Lavendelfelder Frankreichs einfangen kann.
Anja wird von ihrem aktuellen Lover schmählich betrogen, die Kollegen mobben und die Nachbarn sind unerträglich. Kurzerhand löst sie ihr altes Leben auf und macht sich mit ihrem Exfreund Jan auf eine Reise nach Spanien ohne festes Ziel. Und gerade hier bieten sich fast sofort die beruflichen Perspektiven, die sie in Deutschland immer vergeblich gesucht hat. Aber Jan will weiterziehen, außerdem tritt seine eifersüchtige Exfreundin Marcella plötzlich auf den Plan wie eine wilde Furie. Dies ist mir allerdings auch ähnlich wie die Eröffnungsszene viel zu überzogen dargestellt. Ich kann es einfach nicht mit Humor nehmen, denn so benehmen sich keine Menschen im realen Leben.
In Anbetracht, dass man an Chick-Lit Romane keine allzu großen Erwartungen knüpfen sollte, fühle ich mich insgesamt mit Hasta la Pista doch ganz gut unterhalten. Die Autorin hat fast durchweg einen flüssigen Schreibstil, und wie schon oben erwähnt, das südliche Flair kann sie mit ihren Zeilen wunderbar einfangen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist, wie sie die Deutschtümelei im Ausland aufs Korn nimmt. Mit in diesem Fall absolut passender Ironie beschreibt sie eine Parallelgesellschaft sonnenhungriger deutscher Rentner, die mit aller Macht Karneval und Weihnachtsmarkt auch im spanischen Sommer feiern will. Klar, auch das ist überzogen, aber nicht außerhalb meiner Vorstellungskraft.....