Rezension

Etwas anderer Cosy Crime

Der Mutter-Tochter-Mörder-Club -

Der Mutter-Tochter-Mörder-Club
von Nina Simon

Bewertet mit 3 Sternen

ch habe hier mal wieder ein Buch aus dem Reese Witherspoon-Bookclub gelesen. Der Krimi stand auf meiner Wunschliste, seit Reese ihn im vergangenen Jahr als Buch für den September vorgestellt hatte. In der deutschen Übersetzung ist der Krimi jetzt bei HarperCollins erschienen.
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Darum geht’s: Die erfolgreiche Geschäftsfrau Lana Rubicon hat Krebs. Sie muss sich einer Chemotherapie unterziehen und zieht zu ihrer Tochter Beth und ihrer Enkelin Jack in ein verschlafenes Küstenstädtchen. Als Jack beim Kajakfahren auf eine Leiche stößt,  setzen die drei Generationen der Rubicon-Frauen alles daran, den Mörder zu finden…
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Der Krimi wird als Cosy Crime beworben. Das Label trifft aber meiner Meinung nach nicht so ganz zu. Vielleicht hat man es einfach gewählt, um die teilweise etwas ruhig dahin plätschernde Handlung zu verteidigen. Das ist aber eigentlich gar nicht nötig, weil der Krimi auch ohne durchgängiges Spannungslevel angenehm und unterhaltsam zu lesen ist.
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Mit “Der Mutter Tochter Mörderclub” gibt Autorin Nina Simon ihr Debüt. Womit sie mich gleich für sich eingenommen hat, ist ihr bildgewaltiger Schreibstil. Mit grandiosen Beschreibungen gelingt ihr ein bombastischer Einstieg. Ich hatte das Gefühl, staunend vor einem großformatigen Naturgemälde zu stehen und immer neue Einzelheiten zu entdecken. Das Setting hat mir also schonmal gefallen. Ebenso die drei Protagonistinnen. Das Verhältnis untereinander ist durch familiäre Spannungen geprägt. Als es drauf ankommt, müssen die Frauen aber zusammenhalten. Daraus entwickelt sich das Quäntchen Dynamik, das den Handlungsverlauf prägt.
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Der Krimi hat spannende Momente und lädt zum Miträtseln ein. Größtenteils kann man sich aber einfach berieseln und durch die Geschichte treiben lassen. Allzu viel sollte man nicht erwarten. Da ich persönlich jetzt nicht zwingend immer Spannung pur brauche, war mir das, was hier passiert, aber über weite Strecken genug. Für mich war der Krimi angenehm und unterhaltsam zu lesen. Mehr brauche ich manchmal nicht. Insgesamt ist das Buch für mich guter Durchschnitt, aber nichts Besonderes.