Rezension

Etwas anders...

Midwinter - Matthew Sturges

Midwinter
von Matthew Sturges

Bewertet mit 4 Sternen

... aber mir hat es gut gefallen!!!

Inhalt:
 
Mauritane ist Hauptmann in der Elbenarmee der Seelie. Einst ein Kriegsheld, wird er wegen Verrats zu lebenslanger Haft im Kerker verurteilt. Trotz seiner Unschuld sind seine Tage gezählt. Doch dann tritt die Königin persönlich an ihn heran und unterbreitet ihm ein Angebot: Er soll eine Gruppe Elitekämpfer zusammenstellen und einen Auftrag für sie erledigen. Gelingt ihm dies, will sie ihn begnadigen. Doch die Sache hat einen Haken. Dre Auftrag ist ein Himmelsfahrtskommando...
 
So sagt der Klappentext und auch hier stimme ich zu.
 
Meinung:
 
Was einem als erstes ins Auge fällt ist das Cover. Es ist sehr düster in verschiedenen Grautönen gehalten und zeigt zwei Kämpfer- einen Mann und eine Frau - im Schneetreiben mit gezückten Schwertern. Man kann eigentlich direkt erkennen, dass einen High-Fantasy erwartet und das ist auch so.
 
Der Leser wird von Matthew Sturges direkt in die Geschichte geworfen. Keine langwierigen Erklärungen, wo man sich befindet, was für ein Weltbild hier herrscht usw. Es ist Winter und wir lernen direkt zwei der Protagonisten kennen, die sich auf dem Gefängnishof begegnen und das erste Mal miteinander sprechen- Mauritane, unser Held und Raieve, eine störrische Kämpferin, die aus eigenartigen Gründen in dieser Welt und in diesem Gefängnis gelandet ist. Und die Welt der Seelie und Unseelie ist schon anders. Prinzipiell eine normale Fantasywelt mit Magie und mittelalterlichem Flair- würde sie nicht parallel zu unserer Zeit existieren und nicht ab und zu mit ihr kollidieren. Es dauert schon seine Zeit bis man einen Überblick hat, welches Volk welches ist und was wer verbrochen hat, aber gerade das hat die Geschichte, die an sich nichts besonderes ist interessant. So landet in der Elitekämpfertruppe um Mauritane auch ein Mensch- ein Physiker, dem diese Welt, obwohl er schon seit einiger Zeit in diesem Gefängnis sitzt, genauso fremdartig erscheint, wie dem Leser auch. Mir gefällt es, wie wir durch seine Augen mehr über Land, Leute und Geschichte erfahren.
Manchmal schreibt Matthew Sturges etwas langatmig und ausgreifend, aber für mich passte es zur Geschichte.
 
Über die Personen und ihre Beziehungen zueinander erfahren wir nur langsam etwas, aber auch das ist Teil der Geschichte, kennen sich die Kampfgefährten gegenseitig genauso wenig, wie ihren Auftrag... und genau so, wie sie mit jedem Schritt, den sie machen mehr über ihren  Auftrag erfahren, lernen sie sich gegenseitig mehr kennen und somit lernt auch der Leser sie kennen und manchmal mögen und manchmal auch nicht.
 
Obwohl es ein Zweiteiler ist, ist der erste Band in sich abgeschlossen. Was mir auch gut gefallen hat. Ich bin es manchmal leid, diese unendlichen Reihen zu lesen.
 
Alles in allem ein guter Fantasyroman, der auf jeden Fall vier Sterne verdient hat.