Rezension

Etwas Besonderes

Der Untergang der Könige - Jenn Lyons

Der Untergang der Könige
von Jenn Lyons

Bewertet mit 4 Sternen

Ich mag es, wenn sich eine Autorin etwas Neues traut. Besonders in einem so in Standards festgefahrenem Genre wie High Fantasy. Dafür braucht es Mut, aber es lohnt sich – zumindest bei „Der Untergang der Könige“.

Ich mag es, wenn sich eine Autorin etwas Neues traut. Besonders in einem so in Standards festgefahrenem Genre wie High Fantasy. Dafür braucht es Mut, aber es lohnt sich – zumindest bei „Der Untergang der Könige“.

Ich bin begeistert von dem Erzählstil. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem eine Geschichte auf diese Weise erzählt wird: Im Prinzip ist das Buch ein Bericht von Thurvishar D`Lorus. Dieser Bericht betrifft Kihrin, den Hauptprotagonisten der Geschichte. Er ist Gefangener und wird von einem Monster bewacht, das seine Erinnerungen lesen kann. Aber weil es sich langweilt zwingt es Kihrin seine Geschichte zu erzählen. Bei jedem zweiten Kapitel übernimmt aber das Monster selbst das Berichten, und zwar von einem früheren Zeitpunkt in Kihrins Leben an. Es selbst kommt auch in der Handlung vor. Genauso wie Thurvishar D`Lorus, der die Erzählung, die Kihrin und das Monster abwechselnd beschreiben, immer wieder mit eigenen Kommentaren unterbricht.  Dadurch entstehen Informationsdefizite und Interessenskonflikte, die dem Buch eine einzigartige Spannung geben. So kompliziert wie der Erzählstil klingt, ist es anfangs auch. Ich habe jedoch recht schnell hineingefunden.

Nicht hineingefunden habe ich jedoch in die Erklärungen komplexer Zusammenhänge. Meist geht es dabei um Familienstammbäume. Ich habe entsprechende Passagen oft mehrmals gelesen und mir Mühe gegeben sie zu verstehen, trotzdem glaube ich nicht, dass ich alles richtig verstanden habe. Das ist leider, zusammen mit der Länge des Buches, das größte Manko des Fantasyromans. Trotzdem bin ich froh, dass die Autorin sich getraut hat etwas Neues auszuprobieren. Es macht das Buch zu etwas Besonderem.