Rezension

Etwas düster ...

Gefährdet - Meike Dannenberg

Gefährdet
von Meike Dannenberg

Bewertet mit 4 Sternen

~~"Gefährdet" ist der zweite Band der Reihe mit BKA-Ermittlerin Nora Klerner. Wer bereits das Vorgängerbuch gelesen hat, weiß, dass Nora einiges an Problemen aus ihrer Vergangenheit mit sich herumschleppt, was sie manchmal nicht ganz umgänglich erscheinen lässt. Sie ist distanziert, neigt zu Alleingängen und hat kein Problem damit, sich unbeliebt zu machen.
Als Hauptfigur mag ich sie eigentlich recht gern, denn ich bin auch nicht der große Menschenfreund und kann ihr Verhalten deshalb oft prima nachvollziehen. An ihrer Seite ermittelt wieder Johan Helms, der ein ganz guter Ausgleich ist mit seiner freundlichen Art.

Der Schreibstil ist etwas anspruchsvoll und das Buch lässt sich nicht so oberflächlich lesen wie manch andere Krimis, bei denen viel ausgeschmückt wird. Es ist etwas Konzentration gefragt und mir fehlt allgemein etwas Humor oder auflockernde Dialoge, die alles nicht ganz so ernst und tragisch erscheinen lassen.
So wirkt die Story irgendwie etwas düster und durch die handelnden Personen, die größtenteils nicht gerade sympathisch rüberkommen, wird dieser Eindruck noch verstärkt.

Andererseits könnte man aber sagen, dass in der Entführungsgeschichte zweier Kinder für Humor und lockere Momente auch wenig Platz ist ... so betrachtet hat die Autorin alles richtig gemacht.
Die Geschichte ist vielschichtig und sehr gut durchdacht. Falsche Spuren führen uns in die Irre und die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen oft ein bisschen. Das Buch liest sich sehr fesselnd und die Ermittlungen werden gut beschrieben, wenngleich sich Nora oft Methoden erlaubt, die schon äußerst fragwürdig sind, aber in ihren Augen eben unerlässlich.

Am Ende klärt sich alles schlüssig auf und auch im Privatleben von Nora geschieht noch einiges, was mich hoffen lässt, dass sie künftig etwas froheren Gemütes sein könnte.

Der Krimi ist weitgehend unblutig und kann auch von Lesern mit schwächerem Magen genossen werden.