Rezension

Etwas durcheinander

Das Haus ohne Männer - Karine Lambert

Das Haus ohne Männer
von Karine Lambert

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Haus voller Frauen, auf jedem Stockwerk wohnt eine andere. Ganz oben residiert die Hausherrin, liebevoll „Die Königin“ genannt. Eine alternde Ex-Ballerina, die die Maxime aufgestellt hat, dass Männer im Leben der Hausbewohnerinnen nichts mehr zu suchen haben. Bisher haben sich auch alle strikt daran gehalten.

Dann macht sich Carla auf den Weg nach Indien und vermietet „ihr Stockwerk und ihre Wohnung“ unter - an Juliette. Diese weiß zwar um die Abmachung, dass nur der Kater im Haus geduldet wird und allen anderen männlichen Wesen abgeschworen wird, aber sie ist immer noch davon überzeugt, dass sie mit einem neuen Mann auch eine neue Liebe wieder in ihr Leben einziehen lassen möchte und sucht den richtigen Partner.

Mit ihrer Sicht auf die Welt und die Liebe ist sie eine Ausnahme im Haus, die, wenn auch eher unfreiwillig, die festgefahrene Lebensweise aller Hausbewohnerinnen etwas aufrüttelt.

Das Vorgänger-Buch von Karine Lambert hatte mir sehr gut gefallen und entsprechend hatte ich mich auf den neuen Roman gefreut. Zudem gefiel mir die Themenauswahl und ich war äußerst gespannt auf die Umsetzung und die Gedanken hinter der Geschichte.

Dennoch muss ich sagen, dass ich dieses Buch nicht so gut fand wie den anderen Roman und dass es mir entsprechend schwer gefallen ist, die Lektüre des Buches als angenehm und schon gar nicht flüssig zu empfinden. Irgendwie war mir dieser Roman etwas zu durcheinander.

Die Frauen sind alle ein wenig schrullig, allerdings trotzdem liebenswert. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und man versteht gut, was sie alle zu ihren einzelnen Entscheidungen bewogen hat. Das ist gut nachzuvollziehen. Leider fand ich das Lesen trotzdem relativ anstrengend. Ich hätte mir gewünscht, dass die Handlungen nicht alle irgendwie abgehackt dargestellt werden, sondern besser ineinander übergreifen. So hatte man das Gefühl, dass alles etwas durcheinandergewürfelt ist und es konnte kein richtiger Lesefluss bei mir entstehen. Es waren viele unterschiedliche Gedanken und ein buntes, ungeordnetes Chaos. Das hat mich ein bisschen irritiert und mir das Lesen etwas erschwert.

Dennoch fand ich die Geschichte okay, aber richtig vom Hocker gehauen hat sie mich leider nicht.

Zu oft hatte ich das Gefühl, dass ich Dinge einfach „erahnen“ und mir selbst den Rest zusammenreimen musste. Zu holperig war das hin und her der einzelnen Protagonistinnen.

Dabei waren die Charaktere alle recht gut dargestellt und haben mich mit ihren Eigenheiten sehr interessiert.

Alles in allem ein Roman, der leider keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und mir nur durchschnittlich gut gefallen hat.